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Beinahe-Blackout in Deutschland: Was ist wissenswert?

Im Juni 2019 haben die Stromversorger in Deutschland an mehreren Tagen mit so massiven Engpässen gekämpft, dass es beinahe zu einem sogenannten Blackout gekommen wäre. Derzeit läuft die Suche nach den Ursachen auf Hochtouren.

Besonders hoch war die Gefahr für einen Blackout in Deutschland nach den Angaben des Portals Energate Messenger am 6. Juni sowie am 12. und 25. Juni 2019. Noch gibt es von den Betreibern der Stromnetze keine offiziellen Statements zur Frage, wie es dazu kommen konnte. Die Engpässe bei der Stromversorgung werden derzeit in Kooperation mit der Bundesnetzagentur genauer untersucht.

Wurden bereits Konsequenzen aus den Beinahe-Blackouts in Deutschland gezogen?

Nach dem dritten Engpass bei der Stromversorgung in Deutschland haben die Energieversorger ihre sogenannte Minutenreserve drastisch erhöht. Das ist die Menge Strom, die bei Lastschwankungen kurzzeitig zusätzlich zur Verfügung gestellt werden kann. Ab 1. Juli 2019 sollen rund 1.952 Megawatt als Reserve vorgehalten werden. Als Konsequenz explodierten die Handelspreise für die Minutenreserven beim Strom in den Auktionen. Sie lagen zeitweise bei fast 38.000 Euro pro Megawattstunde. Dass es an den genannten drei Tagen nicht zu einem Blackout in Deutschland kam, ist der europaweiten Kooperation der Energieversorger zu verdanken. Insider gehen davon aus, dass die aktuelle Preisbildungspolitik auf dem Strommarkt und die darüber möglichen Preisspekulationen für die Versorgungsengpässe verantwortlich sind. Das erst im Oktober 2017 gestartete Mischpreisverfahren wurde bereits im Februar 2018 wieder gekippt. Derzeit ist die Bundesnetzagentur gemeinsam mit den Energieversorgern dabei, ein neues Preisbildungskonzept zu entwickeln. Dieses Konzept soll nach der aktuellen Zeitplanung bis zum Jahresende 2019 vorliegen.

Was passiert bei einem Blackout?

Ein Ausfall der kompletten Stromversorgung zieht eine ganze Reihe von Konsequenzen nach sich. Es fallen nicht nur sämtliche Elektrogeräte und Beleuchtungen aus, sondern auch die gesamte Steuerung des Straßenverkehrs und die Kommunikationsnetze wären schon in den ersten Minuten betroffen. Die Unfallzahlen würden explosionsartig steigen. Kliniken könnten die Versorgung der vorhandenen Patienten und der Unfallopfer nur kurzzeitig sichern, da auch die Kraftstoffvorräte für ihre Notstromaggregate begrenzt sind. Nachschub wäre nicht beschaffbar, weil auch die Tankstellen auf die Stromversorgung angewiesen sind. Fernsehen und Radio fielen ebenfalls sofort aus. Somit wäre eine Information der Bevölkerung kaum noch möglich.

Supermärkte müssten schließen, was eine Panik begünstigt. Selbst wenn die Supermärkte von manuell kassieren würden, hätten die meisten Kunden kein Geld für Einkäufe, weil auch die Bankautomaten ausfallen. Die Lieferketten werden im 21. Jahrhundert ebenfalls elektronisch gesteuert, das heißt, auch sie fallen bei einem Blackout aus. Straßenbahnen und die Eisenbahn fallen genau wie Flugzeuge als Verkehrsmittel aus. Im Winter sitzen die Menschen im Kalten, weil auch die elektrischen Umwälzpumpen der Heizungen ausfallen. Wasserwerke könnten keinen Druck mehr in den Rohren aufbauen, weshalb auch die Trinkwasserversorgung bei einem Blackout zusammenbricht. Das wiederum zieht ein rasant steigendes Risiko für die Verbreitung von Seuchen nach sich. Kurz gesagt: Ein kompletter Blackout wäre eine nationale Katastrophe.

Quelle: Energate Messenger

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