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LNG-Terminal Rügen: Weiterbau soll gestoppt werden

Gas tanker entering harbour with help of tug boat

Wird das LNG-Terminal 2024 in Betrieb gehen? Diese Frage hängt aktuell von einer gerichtlichen Entscheidung ab, denn die Deutsche Umwelthilfe hat erneut geklagt.

Am 9. Januar 2024 hat die Deutsche Umwelthilfe (kurz DUH) eine Klage gegen weitere Bauarbeiten am LNG-Terminal Rügen eingereicht. Anlass der Klage beim Bundesverwaltungsgericht war eine Entscheidung des Bergamts Stralsund, nach der die Bauarbeiten auch in den kommenden Wochen fortgesetzt werden können. Diese Entscheidung wurde notwendig, nachdem die Zeitpläne für den Bau nicht eingehalten wurden.

Warum will die DUH den Weiterbau stoppen lassen?

Die Deutsche Umwelthilfe ist der Meinung, dass von den Bauarbeiten erhebliche Gefahren für die Bestände der Ostseeheringe ausgehen. Sie will mit der Klage eine Rückkehr zur vorherigen Rechtslage erreichen, nach der weitere Bauarbeiten erst nach dem Ende der Laichzeit Ende Mai erlaubt waren. Vor allem die Eintrübungen des Wassers sowie der von den für den Bau eingesetzten Schiffen und Maschinen stellen nach ihrer Darstellung eine signifikante Beeinträchtigung der dort angesiedelten Meerestiere sowie der im Uferbereich lebenden Meeresenten dar. Als Begründung gibt die Umweltschutzorganisation in der Klage an, dass der Weg der Ostseeheringe zu ihren bevorzugten Laichgebieten genau durch den Bereich führt, in dem die Bauarbeiten für das LNG-Terminal Rügen stattfinden.

DUH stellt zusätzlich die Notwendigkeit des LNG-Terminals Rügen in Frage

Zudem sind die Umweltschützer der Überzeugung, dass das LNG-Terminal im Sassnitzer Ortsteil Mukran komplett überflüssig ist, weil es zur Versorgungssicherheit in den verbleibenden Wintermonaten nicht beitragen kann. Sie verweisen auf die aktuellen Füllstände der Gasspeicher und infolgedessen geringen Risiken für eine Versorgungskrise. Der Bau der LNG-Terminals Rügen wurde im Sommer 2023 im Bundestag mehrheitlich beschlossen (370 Ja-Stimmen und 301 Nein-Stimmen). Nach der Inbetriebnahme soll es pro Jahr eine Einspeisekapazität von 10 Milliarden Kubikmetern Gas haben. Ob der Anleger samt Pipeline für die schwimmende LNG-Einheit notwendig ist, kann nicht allein vom aktuellen Füllstand der Gasspeicher abgeleitet werden. Der Herbst 2023 fiel bis in den November hinein überdurchschnittlich warm aus, aber es gibt keine Garantie dafür, dass das auch in den nächsten Jahren so ist. Außerdem müssen die Bundesregierung und die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern auch die Gaspreise in Deutschland im Auge behalten. Dafür sind ausreichend eigene LNG-Terminals unumgänglich.

Quelle: DUH, Regas

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