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Strompreise & Gaspreise: Wie sehen die aktuellen Zahlen aus?

Heating Specialist with Gas Leak Detector in His Hand

Ist bei der Entwicklung der Strom- und Gaspreise in Deutschland endlich Entspannung in Sicht? Wir haben uns die aktuellen Zahlen angeschaut.

Die Temperaturen sind derzeit in großen Teilen noch spätsommerlich, doch es wird nicht mehr lange dauern, bis auch die Heizungen wieder an den Start gehen müssen. Mit welchen Kosten für die Strompreise und Gaspreise müssen Haushalte und Unternehmen rechnen, wenn sie dafür neue Verträge mit den Versorgern abschließen wollen? Welche Trends zeichnen sich bei der Preisentwicklung ab? Welches Kuriosum zeigt sich bei der derzeit üblichen Preisstaffelung?

Wie sehen die Gas- und Strompreise für Haushaltskunden aus?

Die letzten offiziellen Zahlen vom Statistischen Bundesamt zeigen die Daten aus dem ersten Halbjahr 2023. Danach lag der Gaspreis für ein Gigajoule bei einem Verbrauch von weniger als 20 Gigajoule bei 14,68 Cent. Bei Verbräuchen zwischen 20 und 200 Gigajoule wurde zeitgleich ein Preis von 12,30 Cent aufgerufen. Wer bei Vertragsabschluss einen Verbrauch von mehr als 200 Gigajoule angab, wurde lediglich mit 11,64 Cent pro Gigajoule zur Kasse gebeten.
Verbrauchsabhängige Differenzen gab es im ersten Halbjahr 2023 auch bei den Strompreisen. Pro Kilowattstunde wurden bei einem Jahresverbrauch von weniger als 1.000 Kilowattstunden durchschnittlich 57,41 Cent fällig. Bei einem Jahresverbrauch zwischen 1.000 und 2.500 Kilowattstunden riefen die Energieversorger im Schnitt einen Strompreis von 45,36 Cent auf, der bei einem Jahresverbrauch von mehr als 2.500 Kilowattstunden sogar auf 41,25 Cent sank. Bei Verträgen für Haushaltskunden, die einen Verbrauch von über 5.000 Kilowattstunden vorsahen, wurden 38,50 Cent pro Kilowattstunde fällig.

Führt die Gestaltung der verbrauchsabhängigen Preise zu einem Fehlanreiz?

Die mengenabhängige Staffelung ist ein Kuriosum, denn sie kann in einigen Fällen zu einem Fehlanreiz führen. Beispielrechnungen belegen, dass ein gezielter Mehrverbrauch zu günstigeren Gesamtkosten führen kann. Für einen Jahresverbrauch von 950 Kilowattstunden ist ein Gesamtpreis (ohne Anschlussgebühren und Zählerpauschale) von 545,40 Euro fällig (950 * 57,41 Cent). Wer 150 Kilowattstunden mehr verbraucht, bezahlt allerdings nur 498,96 Euro (1.100 * 45,35 Cent). Erst bei etwa 1.260 Kilowattstunden ändert sich der Vergleich. Bei den anderen Schwellenwerten sieht es ähnlich aus. Dieses Kuriosum zeigt sich genauso bei den Gaspreisen, denn sie weisen ebenfalls mit steigenden Gesamtverbräuchen sinkende Preise pro Einheit auf.
Das bedeutet für die Praxis, dass ein Mehrverbrauch bei Strom und Gas durchaus wirtschaftlich lohnenswert sein kann. Unsere Beispielrechnung belegt, dass dieses Phänomen in der unteren Mengenstaffel beim Strom bis zu einem Mehrverbrauch von 25 Prozent funktioniert. Das nennen wir angesichts der gesteckten Ziele zur Energieeinsparung und beim Klimaschutz kontraproduktiv. Hier sind also die Energieversorger mit der Entwicklung optimierter Preismodelle gefragt.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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