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Deutsche Gasspeicher schon wieder gut gefüllt

Gas tanker entering harbour with help of tug boat

Die deutschen Gasspeicher wurden von den Versorgern schon deutlich weiter gefüllt, als ursprünglich geplant, wovon schlussendlich auch die Verbraucher profitieren.

Die deutschen Erdgasspeicher sind aktuellen Angaben zufolge bereits zu 74,97 Prozent gefüllt. Das geht aus einer Mitteilung des europäischen Gasspeicherverbands GIE am Freitag hervor. Das erste Speicherziel für die kommende Heizperiode ist damit bereits erreicht – und das drei Monate vor dem ursprünglich geplanten Termin.

Wofür nutzt man die Gasspeicher?

Die Gasspeicher werden zum Ausgleich von Schwankungen genutzt und bieten somit einen Puffer für den Markt. Zuletzt hatten sie einen Füllstand von 100 Prozent am 14. November 2022. Im Winter nehmen die Füllstände in der Regel ab, ab Ende März bis Anfang April wird dagegen mehr Gas ein-, als ausgespeichert.

Im letzten Sommer war die 75-Prozent-Marke während der Gaskrise als Zwischenziel zum 01.09. eingeführt worden. Das ging aus der neuen Gasspeicherfüllstandsverordnung hervor. Zum 01.10. sollten die Gasspeicher dann bereits zu 85 Prozent und zum 01.11. zu 95 Prozent gefüllt sein. Seit dem 04.05.2023 füllen sich die Gasspeicher wieder kontinuierlich.

Am 17.03.2023 war der für das laufende Jahr geringste Füllstand von 63,58 Prozent gemessen worden. Ein Jahr zuvor lag der Füllstand dagegen nur bei 24,56 Prozent. Hintergrund für das frühzeitige Erreichen des ersten Zwischenziels dürfte auch das Überangebot am Markt sein. Dieses sorgt laut Analysten für einen Preisrückgang beim Erdgas. Zuletzt lag der Erdgaspreis bei 23,50 Euro pro Megawattstunde (MWh). Das letzte Mal wurde dieser geringe Wert im Juni 2021 erreicht.

Erdgaspreis bewegt sich abwärts

Bereits seit Ende letzten Jahres befindet sich der europäische Erdgaspreis im Abwärtstrend. Seither hat sich der Rohstoff stark verbilligt, nachdem er im letzten Jahr als Folge des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine sprunghaft angestiegen war. Teilweise mussten bis zu 300 Euro pro MWh gezahlt werden. Die Ängste vor einer bevorstehenden Energiekrise wurden durch den Stopp russischer Gaslieferungen geschürt.

Doch durch die derzeit fallenden Gaspreise werden die deutschen Gasspeicher weiter gefüllt. Seit Wochen sind die Gasreserven immer weiter angestiegen. Der Winter verlief vergleichsweise mild und es gab hohe Einsparungen vor allem in der Industrie. Hinzu kommen vermehrte Importe von Flüssiggas, die ebenfalls zu besser gefüllten Gasspeichern führen.

In Deutschland ist der der Speicher im niedersächsischen Rehden der größte seiner Art. Er wurde bis Anfang April 2022 vom russischen Staatskonzern Gazprom kontrolliert. Zuletzt erreichte er einen Füllstand von 88 Prozent. EU-weit liegt der Gasspeicher-Füllstand bei rund 69 Prozent.

Quelle: dpa

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