Durch die zunehmende Vernetzung von Haushaltsgeräten und Unterhaltungstechnik war es nur eine Frage der Zeit, bis auch diese von Hackern attackiert werden. Einer Hackergruppe ist das nun offenbar bei einem Smart-TV vom Hersteller LG gelungen. Das ist einer auf Twitter veröffentlichten Mitteilung eines amerikanischen Softwareentwicklers namens Darren Cauthon zu entnehmen. Auf seinem LG-Fernseher tauchte zu Weihnachten statt des normalen Programms einer der Erpresserbriefe auf, die bisher nur von den Kryptoviren für den PC bekannt waren. In dem Erpresserbrief wurde Darren Cauthon im Namen des FBI aufgefordert, eine Strafzahlung von 500 Dollar für die Entsperrung seines Fernsehers zu leisten. Betroffen von dem Hackerangriff war das Modell LG 50GA6400.
Wie kam die Ransomware auf den Fernseher?
Die Ransomware hatte sich Cauthon offensichtlich mit einer App eingehandelt, die er selbst installiert hatte. Die Wirkung von „Flocker“ entspricht dem Verhalten, was bereits vom PC bekannt ist. Das System (in dem Fall Android) wird „eingefroren“. Ein Neustart lässt sich nicht durchführen. Er funktioniert auch dann nicht, wenn der LG-Fernseher vom Internet getrennt wird. Deshalb wendete sich Darren Cauthon an den LG-Support, der ihm zuerst nur den Besuch eines Servicetechnikers anbot, der ihn 340 Dollar gekostet hätte. Nachdem der Softwareentwickler allerdings hartnäckig blieb, erhielt er einen brauchbaren Hinweis. Dabei handelt es sich um die Tastenkombination, mit welcher das Fernsehgerät auf die „harte Tour“ auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt werden kann. Dafür müssen gleichzeitig die Tasten „Settings“ und „Channel Down“ gedrückt werden. Darren Caughton veröffentlichte daraufhin eine entsprechende Videoanleitung auf YouTube.
Welches Gefahrenpotential hat „Flocker“?
Schon seit längerer wird vor „Flocker“ gewarnt. Die 2015 erstmals entdeckte Ransomware ist sehr flexibel anpassbar. Inzwischen sind mehr als 7.000 Varianten bekannt. Einige Sicherheitsfirmen hatten Abarten von „Flocker“ zu Testzwecken bereits auch auf Fernsehgeräten erfolgreich installiert. Die Ransomsoftware ist in der Lage, alle Arten von Geräten anzugreifen, die mit das Betriebssystem Android verwenden. Das ist beim Smart-TV LG 50GA6400 der Fall. Er verwendet eine von Google eigens dafür angepasste Version namens Google TV. Hier besteht das Problem, dass es bereits seit dem Jahr 2014 keine Sicherheitsupdates mehr gibt.
Quelle: Twitter, YouTube
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