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11. September – 20. Jahrestag der Anerkennung von Monsterwellen

Über Monsterwellen sprachen die Seeleute bereits seit Beginn der christlichen Seefahrt. Aber wie es bei allen Dingen ist, die nicht sofort wissenschaftlich nachgewiesen werden können, wurden sie über lange Zeit hinweg als Hirngespinste, Angstmacherei und „Seemannsgarn“ abgetan. Das änderte sich am 11. September 1995, nachdem das Linienschiff „Queen Elizabeth 2“ von einer solchen Monsterwelle getroffen wurde. Danach gab es rund 1.900 Passagiere und etwa tausend Besatzungsmitglieder, von denen die Existenz von Monsterwellen bestätigt werden konnte. Beim Kontakt mit der Riesenwelle mit einer Höhe von 33 Metern wurde die „Queen Elizabeth 2“ stark beschädigt, war aber glücklicherweise noch seetüchtig. Die Erlebnisse der Menschen an Bord des einstigen Linienschiffes bestätigten die Messergebnisse, die einige Monate zuvor bereits von einer norwegischen Bohrplattform gemeldet wurden. Sie hatte eine einzelne Welle mit einer Höhe von 26 Metern registriert.

Welche Arten von Monsterwellen sind inzwischen bekannt?

Mittlerweile unterscheiden die Wissenschaftler drei Arten der Monsterwelle. Eine einzelne Welle mit überdurchschnittlicher Höhe wird danach als „Kaventsmann“ bzw. im englischen Sprachraum als „rogue wave“ bezeichnet. Eine einzelne Monsterwelle, die eine sehr steile Front mit erheblicher Gischtbildung aufweist, wird als „Weiße Wand“ oder „white walls“ bezeichnet. Die größte Gefahr für die Schifffahrt stellen jedoch die „Drei Schwestern“ oder „Three Sisters“ dar. Wie der Name bereits nahe legt, handelt es sich um drei aufeinander folgende Monsterwellen. Die dazwischen liegenden Wellentäler sind so schmal, dass die Schiffe zwar die erste Welle meistens bewältigen, aber von der zweiten oder dritten Welle voll erwischt werden. Derzeit gibt es keine gesicherten Erkenntnisse darüber, ob es sich in dem Fall immer um drei Wellen handelt oder auf den Ozeanen auch Gruppen aus vier oder fünf solcher Monsterwellen entstehen können.

Wo treten Monsterwellen mit besonderer Häufigkeit auf?

Nach einer Simulation von Thomas Herbers und Tim Janssen sind Meeresgebiete mit starken Strömungen und erheblichen Schwankungen der Tiefe besonders gefährdet. Beide Aspekte verändern die Ausbreitungsrichtung der Wellen. Dadurch können sich Wellen überlagern, ihre Energie vereinigen und sich zu einer Monsterwelle auftürmen. Ein solches Krisengebiet ist die Cortes Bank. Die aus Sandstein und Basalt bestehende Untiefe befindet sich im nördlichen Pazifik rund 160 Kilometer von der Küste von Los Angeles entfernt. Die Untiefe zieht sich je nach Gezeitenlage bis zu einem Meter unter die Meeresoberfläche und verursacht gemeinsam mit den Gezeiten heftige Strömungen. Sie gilt als einer der globalen Hotspots für die Entstehung von Monsterwellen und ist seit einiger Zeit unter genauer Beobachtung der forschenden Wissenschaftler.

Quelle: Wikipedia

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