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Windkraft mit Lenkdrachen erzeugen?

Windkraft ist als erneuerbare Energie von unschätzbarem Wert in der Energiewende. Doch es gibt auch neue Ideen und der Energieversorger Eon hat sich entschlossen, an diesen neuen Ideen teilzuhaben. Eon beteiligt sich ersten Meldungen zufolge an dem britischen Start-Up „Kite Power Solutions“. Ziel des Unternehmens ist es, mit einer selbst konzipierten Technologie Strom zu erzeugen. Dafür verwendet man Flugsegel, die ähnlichen aerodynamischen Prinzipien folgen wie die Schirme fürs Kitesurfen.

Rotorersatz durch Lenkdrachen?

Ziel ist es, die Segel, die an Stahlkabeln hängen, so weit zu entwickeln, dass sie den Rotor herkömmlicher Windkraftanlagen ersetzen können. Die neuen Anlagen könnten so auf die sehr kostenintensiven Masten verzichten und trotzdem die Windschichten in einer Höhe von 450 Metern nutzen, die als besonders ertragreich gelten.

Die „Lenkdrachen“ funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Die Flugdrachen werden mittels Computersteuerung in die Luft gebracht. Kreisförmig sollen sie nach oben aufsteigen, sind dabei aber stets an einem Stahlseil befestigt, dessen Bewegungsenergie später in Strom umgewandelt wird. Der Strom soll in einer Generatoranlage am Boden erzeugt werden. Dieser wandelt die Drehbewegung des Stahlkabels in elektrische Energie um. Um den Lenkdrachen wieder einzuholen, wird er in eine bestimmte Position gebracht. Aus dieser heraus lässt sich das Seil einfach wieder einholen, wobei hierfür nur ein Bruchteil der erzeugten Energie benötigt wird.

Pro Anlage sollen zwei Schirme verwendet werden. Der Generator kann auf diese Weise abwechselnd angetrieben werden und durchgehend Strom erzeugen, so die Aussagen von „Kite Power Solutions“. Sind die Windstärken ausreichend hoch, so könne der Generator immer nahe an seiner optimalen Geschwindigkeit arbeiten. Die Kites selbst können so gesteuert werden, dass sie selbst bei geringen Windstärken hohe Steigleistungen erreichen.

Auch Eon sieht großes Potenzial in der neuen Idee. Vor allem im Offshore-Windmarkt könnten die Lenkdrachen langfristig für Veränderungen sorgen. Die Kite Power Anlagen könnten deutlich kostengünstiger realisiert werden als die klassischen Windkraftanlagen. Auch Installation und Instandhaltung seien einfacher zu bewerkstelligen. Zudem könnten die Kite Power Anlagen selbst in Gewässern mit mehr als 40 Metern Tiefe installiert werden, so dass auch neue Offshore-Märkte, etwa vor den Küsten Japans, der USA oder Portugals erschlossen werden könnten.

Investoren begeistert von „Kite Power Solutions“

Die aktuelle Finanzierungsrunde läuft für „Kite Power Solutions“ bestens. Insgesamt sechs Millionen Euro an frischem Kapital konnte das britische Start-Up bisher einsammeln. Allerdings hat sich nicht nur Eon bei der neuen Technologie eingekauft. Auch der Ölfeld-Ausrüster Schlumberger und Shell Technology Ventures sind mit an Bord. Zunächst soll mit den aktuellen Investitionen eine 500 Kilowatt Anlage bei West Freugh im Südwesten Schottlands unterstützt werden. In den folgenden Jahren sollen der Modellanlage weitere Demonstrationsanlagen folgen.

Quelle: mmo

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