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Giraffen auf Roter Liste

Bisher ging man davon aus, dass alle Giraffen dieser Welt einer einzigen Art zuzuordnen waren, die wiederum in acht Unterarten unterteilt wurden. Jetzt aber haben genetische Analysen der Tiere ergeben, dass es grundlegend vier verschiedene Arten von Giraffen gibt: Die Südgiraffe, die Massaigiraffe, die Netzgiraffe und die Nordgiraffe. Allerdings sind alle vier Giraffenarten vom Aussterben bedroht und wurden jetzt auf die Rote Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) gesetzt.

Rote Liste noch mit einer Giraffenart bestückt

Allerdings geht man auf der Roten Liste noch von einer einzigen Giraffenart und den Unterarten aus. Diese teilen sich auf in die

  • Nubische Giraffe
  • Kap-Giraffe
  • Kordofan-Giraffe
  • Angola-Giraffe
  • Netzgiraffe
  • Westafrikanische Giraffe
  • Massaigiraffe
  • Uganda-Giraffe

In der Erklärung zur Roten Liste heißt es, man müsse die neue Systematik mit vier eigenen Giraffenarten noch ausarbeiten, um die genaue Gefährdung der einzelnen Populationen bestimmen zu können. Allerdings sei die Population der weltweit lebenden Giraffen in den letzten drei Jahrzehnten bereits um 40 Prozent gesunken, wie die IUCN in der letzten Nacht bekannt gab. Derzeit geht man von einem weltweiten Bestand von 100.000 Tieren aus.

Giraffen schon länger bedroht

Die Giraffen sind dabei schon länger, vor allem aber regional, bedroht, wissen die Forscher. Vor allem die anhaltende Wilderei und der zunehmende Verlust von Lebensräumen seien dafür verantwortlich. Wenn man künftig aber die neu entdeckten vier einzelnen Arten berücksichtigt, könnten die Ergebnisse für die Bedrohung der Giraffen noch wesentlich dramatischer ausfallen. Wie der Zoologe Axel Janke kürzlich mitteilte, gibt es etwa von der Nordgiraffe weltweit nur noch 4.500 Tiere. Sie müsste damit in der Roten Liste sogar als stark gefährdet eingestuft werden.

Nicht nur Giraffen auf Roter Liste

Die zuletzt aktualisierte Rote Liste wurde auf der UN-Artenschutzkonferenz im mexikanischen Cancún vorgestellt. Dabei zeigte sich, dass neben Giraffen auch zahlreiche andere Tiere vom Aussterben bedroht sind. Viele von ihnen hat man jetzt erst entdeckt. Gut 740 Vogelarten wurden zuletzt neu entdeckt, rund elf Prozent davon sind bereits vom Aussterben bedroht, 13 Vogelarten sind sogar schon ausgestorben. IUCN-Chefin Inger Andersen erklärte, dass viele Arten bereits verschwinden, bevor man die Chance hatte, sie näher zu beschreiben.

Der Öffentlichkeit sind die meisten der bedrohten Vogelarten übrigens kaum bekannt. Der Afrikanische Graupapagei dagegen, der auch als Haustier sehr beliebt ist, ist ebenfalls vom Aussterben bedroht. Er wird illegal gejagt und geschmuggelt. Erst kürzlich hatte dieser Vogel auf der Artenschutzkonferenz in Johannesburg den höchsten Schutz laut Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) erhalten. Seither dürfen die Tiere international nicht mehr gehandelt werden.

Diese Pflanzen stehen auf der Roten Liste

Neben zahlreichen Tierarten stehen auch verschiedene Pflanzen auf der Roten Liste. Oft handelt es sich um wilde Verwandte von Sonnenblumen, Hafer oder Gerste. Dabei stellen diese Pflanzen genetisch betrachtet eine wichtige Quelle für neue und moderne Nutzpflanzen dar. Durch die zunehmende landwirtschaftliche Expansion schrumpft allerdings ihr Lebensraum, was die Pflanzen bedroht.

Mittlerweile wurden 85.604 Tier- und Pflanzenarten für die Rote Liste näher untersucht. 24.307 Pflanzen- und Tierarten werden aktuell auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft.

Quelle: dpa

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