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Fußball-WM 2014: Wie giftig sind Trikots und Schuhe?

Die Fußball-WM 2014 steht vor der Tür und deshalb ist es an der Zeit, einmal über die Bekleidung der Spitzensportler des Landes nachzudenken. Die Umweltorganisation Greenpeace hat sich dieser Aufgabe angenommen und die Kleidung auf Schadstoffe hin überprüft. Das Ergebnis ist erschreckend. Die Sportkleidung von namhaften Herstellern ist laut Greenpeace mit giftigen und schädlichen Chemikalien belastet und das nicht zu knapp.

Insgesamt wurden 33 Produkte untersucht. Labors hatten dabei zahlreiche Schadstoffe entdeckt, darunter etwa perfluorierte Chemikalien (PFC) oder Nonylphenolethoxylate (NPE). Einige der entdeckten Stoffe können das menschliche Hormonsystem stören, die Fruchtbarkeit schädigen oder gar das Wachstum von Tumoren begünstigen, wie Greenpeace am Montag mitteilte.

Fußballschuhe besonders giftig

Die absoluten Verlierer waren den Untersuchungen zufolge Handschuhe und Schuhe von Adidas. Der Adidas-Schuh „Predator“ soll nach Greenpeace-Angaben im Test die höchste Menge der PFC-Substanz PFOA enthalten. Diese gilt als besonders gefährlich. Der Adidas-Schuh hat 14,5 Mikrogramm PFOA pro Quadratmeter enthalten. Damit wurde sogar der firmeninterne Grenzwert um das 14-Fache überschritten.

Auch Adidas-Konkurrent Nike schnitt kaum besser ab. Der „Tiempo“ Schuh von Nike soll mit 5,9 Mikrogramm PFOA pro Quadratmeter ebenfalls stark belastet gewesen sein.

Insgesamt hat man 21 Fußballschuhe untersucht. 17 von ihnen enthielten ionische PFC, wie etwa PFOA. Bisher ist der Einsatz dieser Chemikalie noch nicht reguliert, allerdings sollen ab dem Juni 2014 in Norwegen Grenzwerte eingeführt werden. Diese sollen ein Mikrogramm pro Quadratmeter betragen.

Bei den Torwarthandschuhen waren es zwei der vier getesteten Produkte, die ionische PFC enthielten. Erneut war es der „Predator“ Handschuh von Adidas, der auffiel. Zwei Mikrogramm PFOA pro Quadratmeter waren enthalten und das lag wiederum über dem hausinternen Grenzwert.

Die Substanz PFOA steht im Verdacht, das Immunsystem zu schädigen. Außerdem soll sie sich negativ auf das Fortpflanzungssystem auswirken und sogar zu Erkrankungen an der Schilddrüse führen. Das Tragen der Kleidung gilt nicht per se als gesundheitsschädlich. Allerdings gelangen die Chemikalien in die Umwelt und die Nahrungskette. In China, wo viele dieser Produkte hergestellt werden, gelten schon heute zwei Drittel der Gewässer als verunreinigt – mit umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien.

Ist der WM-Ball giftig?

Für die Fußball-WM 2014 ist der offizielle Fußball das Modell „Brazuca“. Dieser enthielt laut den Untersuchungen von Greenpeace Nonylphenolethoxylat. In der Umwelt baut die Chemikalie sich  zu Nonylphenol ab und dieser Stoff gilt als hormonell aktiv. Außerdem steht er im Verdacht, giftig für Wasserorganismen zu sein. In 16 der 21 getesteten Fußballschuhe wurde der Stoff ebenso gefunden.

Außerdem stellte man einen Anteil von DMF fest – und zwar in allen 21 Fußballschuhen. In der Schuhherstellung wird die Substanz gerne als Lösungsmittel eingesetzt. Auch sie steht im Verdacht, sich negativ auf die Fruchtbarkeit auszuwirken und soll bei Hautkontakt sogar gesundheitsschädlich sein.

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