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Aus aktuellem Anlass: Wer war Anders Behring Breivik?

Wie es scheint, hat der Norweger Anders Behring Breivik dem Täter beim Amoklauf in München am 22. Juli 2016 als Vorbild gedient, denn bei der Durchsuchung seines Zimmers wurden zahlreiche Zeitungsartikel zum Amoklauf des norwegischen Massenmörders entdeckt. Der am 13. Februar 1979 in Oslo geborene Anders Behring Breivik hatte bei einem Amoklauf in einem Zeltlager einer Jugendorganisation am 22. Juli 2011 insgesamt 77 Menschen getötet. Er schoss selbst auf Menschen, die aus Angst vor ihm schwimmend fliehen wollten. 67 Opfer starben durch die von ihm abgegebenen Schüsse. Zuvor hatte Breivik bereits acht Menschen durch eine Autobombe getötet. Mehrere Opfer ertranken beim Versuch, sich vor dem Amokläufer in Sicherheit zu bringen.

Anders Behring Breivik war politisch motiviert

Der norwegische Amokläufer besaß eine politische Motivation, die dem Rechtsextremismus zugeordnet werden kann. Er zeigt sich als ausländerfeindlich und als erklärter Gegner des Islam. Das wurde aus mehreren Publikationen von Anders Behring Breivik deutlich. Kurz vor seinem Amoklauf im Jahr 2011 stellte er ein Video ins Internet, in welchem er noch einmal zu einer radikalen und konsequenten Bekämpfung des Islam nach dem Vorbild der Kreuzzüge aufforderte. Er war der Überzeugung, dass die Islamgegner dabei die gleichen Methoden wie die Al Qaida anwenden müsse. Dies war seiner Meinung nach zur Rettung Europas notwendig. Ähnliche Meinungen wie in dem Video vor dem Amoklauf hatte Anders Behring Breivik zuvor schon in mehreren Briefen geäußert, die er massenhaft an die Redaktionen großer Zeitungen geschickt hatte.

War Anders Behring Breivik psychisch krank?

Der Prozess gegen Anders Behring Breivik sorgte nicht nur durch die hohe Opferzahl für weltweites Aufsehen. Auch die widersprüchlichen Meinungen der psychiatrischen Gutachter trugen entscheidend dazu bei. Im Verfahren wurden mehrere Gutachten vorgelegt, in denen der Amokläufer teilweise als zurechnungsfähig und teilweise als unzurechnungsfähig erklärt wurde. Anfänglich gingen die Gutachter von einer paranoiden Schizophrenie aus. In einem zweiten Gutachten wurde die Diagnose narzistische Persönlichkeitsstörung gestellt, bei der jedoch die Anforderungen für eine Psychose nicht erfüllt wären. Letztlich wurden nach der Kritik an den Gutachten nochmals 16 Psychologen angehört, von denen lediglich vier Anders Behring Breivik zum Zeitpunkt der Tat für unzurechnungsfähig hielten. Deshalb kassierte der Amokläufer im August 2012 eine 21-jährige Gefängnisstrafe. Entlassen wird er danach nicht, denn das Urteil enthält auch die Anordnung einer anschließenden Sicherungsverwahrung.

Quelle: aftenposten.no

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