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Zahl der Nachtflüge steigt

Eigentlich gibt es in Deutschland an den großen deutschen Flughäfen zahlreiche Beschränkungen für Nachtflüge. Dennoch hat sich deren Zahl in den letzten Monaten immer weiter erhöht, ist 2017 sogar auf über 215.000 angestiegen.

Damit wurde ein neuer Rekordwert erreicht. Im Vergleich zu 2016 kletterte die Zahl immerhin um 14.000 auf genau 215.843 Nachtflüge. Das zumindest bestätigt eine Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion. Vor zehn Jahren lag die Zahl der Nachtflüge mit 193.434 noch unter der Grenze von 200.000.

16 große deutsche Flughäfen mit einbezogen

In der Antwort beruft man sich auf Daten der s Deutschen Flugsicherung, bei der die Daten von 16 deutschen Flughäfen erfasst werden, darunter die beiden Berliner Flughäfen, die Flughäfen Frankfurt, Erfurt, Düsseldorf, Hannover, Leipzig, Nürnberg, Bremen, Dresden, Hamburg, Saarbrücken, München, Stuttgart, Köln-Bonn und Münster/Osnabrück.

Verwunderlich ist die hohe Zahl der Nachtflüge vor allem deshalb, weil an den meisten deutschen Airports Nachtflugbeschränkungen gehören. Dazu gehören Frankfurt, Hamburg und München sowie Berlin-Tegel. In Köln-Bonn und Hannover gibt es dagegen keine nächtlichen Einschränkungen. Laut den aktuellen Angaben landen vor allem verspätete Flieger trotz Nachtflugverboten. In Frankfurt, so ergab eine Analyse vom Hessischen Rundfunk, sind besonders viele Flüge von Ryanair betroffen, die verspätet nach 23 Uhr landen. Doch auch Lufthansa und Condor sind bei den Anwohnern wenig beliebt.

Grüne beäugen Nachtflüge kritisch

Die Grünen sehen die gestiegene Zahl von Nachtflügen natürlich kritisch. Sie sehen das Wachstum im Luftverkehr insgesamt als einen der Hauptgründe für die gestiegenen Nachtflugzahlen. So gab es alleine im letzten Jahr 3,21 Millionen Verkehrsflüge im deutschen Luftraum, wie aus Daten der Deutschen Flugsicherung (DFS) hervorgeht. Allerdings sind darin auch reine Überflüge enthalten.

Ebenfalls könnte die Untätigkeit der Behörden im Kampf gegen verspätete Maschinen ein Grund für die gesteigerte Zahl der Nachtflüge sein. Die Flughäfen versuchen dem Problem mit Lärmzuschlägen bei Verspätungen entgegen zu wirken. So hat der Hamburger Flughafen die Entgelte für verspätete Starts und Landungen nach 23 Uhr im letzten Jahr deutlich erhöht. Jens Kerstan, Umweltsenator von den Grünen, erklärte im März, dass die Fluglärmschutzbeauftragte alleine Easyjet im letzten Jahr wegen 21 verspäteter Starts nach 23 Uhr 468.000 Euro berechnet habe.

Quelle: dpa

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