
Zuletzt stiegen in Deutschland die Zahlen bei den
Wie schnell steigt die Zahl der Regelinsolvenzen in Deutschland?
Insgesamt wurden im März 2025 rund 5,7 Prozent mehr Regelinsolvenzen als im Vergleichsmonat des Vorjahres verzeichnet. Dabei handelt es sich um die Fälle, in denen bereits erste Entscheidungen des zuständigen Insolvenzgerichts gefallen sind. Zumeist liegen die Anträge auf die Eröffnungen der Insolvenzverfahren zwei bis drei Monate zurück. Das heißt, für den Monat April 2025 ist die Entwicklung der Antragszahlen unmittelbar nach dem Jahresbeginn relevant. Nach den endgültigen Erhebungen gab es im Januar 2025 bundesweit 1.830 Anträge auf die Eröffnung der Verfahren zu Firmeninsolvenzen. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat bedeutet das ein Plus von 12,8 Prozent. Hinzu kommt, dass die in den Insolvenzverfahren relevanten Schuldensummen deutlich angestiegen sind. Im Januar 2024 lagen sie bei rund 3,5 Milliarden Euro. Im Januar 2025 schlugen bereits rund 5,3 Milliarden Euro zu Buche. Erschreckend ist die Tatsache, dass in den ersten vier Wochen nach dem Jahresbeginn (statistisch betrachtet) 5,3 von jeweils 10.000 Unternehmen so immense Zahlungsschwierigkeiten hatten, dass eine Firmeninsolvenz unumgänglich war. Die Anzahl der Verbraucherinsolvenzen stieg zeitgleich um rund 10 Prozent.
Was sind die Hauptursachen der Unternehmensinsolvenzen?
Sie erschließen sich bei einem Blick auf die Verteilung auf einzelne Branchen. Ganz weit vorn rangieren Logistikunternehmen (Verkehr und Lagerwirtschaft). Hier mussten 9,2 von je 10.000 Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen. Zu den Hauptgründen gehören hier die Folgen hoher Kraftstoff- und Energiekosten. Dass die Baubranche mit 7,9 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen den zweiten Rang belegt, muss nicht wundern. In vielen Segmenten ging die Zahl der erteilten Baugenehmigungen zuletzt teils sehr deutlich zurück. So wurden in den ersten zwei Monaten des Jahres 2025 bundesweit rund 14,5 Prozent weniger Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser als im Vergleichszeitraum des Vorjahres erteilt. Bei Mehrfamilienhäusern schlug zeitgleich ein Minus von 1,3 Prozent zu Buche. Betroffen von dieser Entwicklung ist nicht nur der Hochbau. Auch Zulieferer (beispielsweise Treppenbauer und Fensterbauer) leiden unter einem spürbaren Auftragsschwund. Hinzu kommt nach der Ansicht zahlreicher Wirtschaftsexperten ein Nachholeffekt. Viele Unternehmen hatten schon längere Zeit wirtschaftliche Probleme, konnten sich jedoch durch die umfangreichen Förderungen noch über Wasser halten, die beispielsweise zum Ausgleich der Ausfälle durch Lockdowns zur Bekämpfung von COVID-19 gewährt wurden.
Quelle: Statistisches Bundesamt
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