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Wohnungsnot: Zahl der Neubauten ist im Jahr 2019 rückläufig

Obwohl die Wohnungsnot in Deutschland noch lange nicht behoben ist, war in der ersten Jahreshälfte 2019 die Zahl der für Neubauten und Umbauten erteilten Baugenehmigungen rückläufig. Eine schnelle Entspannung der Lage ist also nicht in Sicht.

Das geht aus offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Danach hat sich die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnbauten im ersten Halbjahr 2019 im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 um 2,3 Prozent verringert. Dabei sollte sie kräftig steigen, wenn die Wohnungsnot in absehbarer Zeit behoben werden soll.

Wie sieht die Lage bei Neubauten von Wohnungen 2019 genau aus?

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2019 für Neubauten und Umbauten von Wohnungen rund 164.600 Genehmigungen erteilt. Davon entfallen 142.000 Genehmigung auf Wohnungsneubauten. Dort fällt der Rückgang mit 3,1 Prozent sogar noch kräftiger als die Gesamtbilanz aus. Das heißt, im ersten Halbjahr 2018 gab es rund 4.500 Baugenehmigungen weniger als im Vergleichszeitraum des Jahres 2019. Auch meldet das Statistische Bundesamt rückläufige Zahlen bei den Baugenehmigungen für komplette Häuser. Sie fallen bei Mehrfamilienhäusern ab drei Wohneinheiten mit 3,2 Prozent ziemlich deutlich aus. Noch stärker ist der Rückgang mit 4,7 Prozent bei Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser. Bei Einfamilienhäusern wurden 0,1 Prozent weniger Baugenehmigungen erteilt. Die Zahl der im Bau befindlichen Wohnungen liegt nach den Angaben der KfW aktuell bei rund 600.00. Doch die Frage ist, ob 2019 bei der Zahl der Fertigstellungen die Werte des Jahres 2018 erreicht werden können. Sie lag bei 285.900 neuen Wohnungen. Nach den Plänen der Bundesregierung müssten pro Jahr allerdings mindestens 375.000 neue Wohnungen entstehen.

Was sind die Gründe für die stagnierende Zahl der Baugenehmigungen?

Bauwillige gibt es reichlich. Allerdings werden ihre Chancen immer schlechter. In den meisten großen Städten gibt es kaum noch Bauland. Die zunehmende Verknappung von Bauland führt dort zu weiterhin rasant steigenden Grundstückspreisen. Dadurch werden Eigenheime und Eigentumswohnungen trotz aller staatlichen Förderungen unerschwinglich. Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen sieht deshalb die Kommunen in der Pflicht. Sie müssen Flächenplanungsverfahren beschleunigen, um so bald wie möglich neues Bauland auszuweisen und zu erschließen. Stellen sich die Kommunen dieser Herausforderung nicht, kommt der Wohnungsbau vor allem in den Großstädten zum Erliegen.

Quelle: Statistisches Bundesamt, KfW

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