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Wird Tangier Island bald von der Karte verschwinden?

Es ist fünf Minuten vor 12, wenn Tangier Island noch gerettet werden soll. Die zum US-Bundesstaat Virginia gehörende Insel hat in den letzten Jahren erhebliche Teile ihrer Landmasse verloren. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts beträgt der Verlust immerhin rund zwei Drittel der Fläche. Schreitet der Klimawandel weiter fort, muss die auf der Insel befindliche Stadt Tanger in der Mitte des 21. Jahrhunderts aufgegeben werden. Das besagen aktuelle Studien zum Landmassenverlust und den Veränderungen des Meeresspiegels. Neu ist das Szenario nicht, denn bereits im vergangenen Jahr wurden Forderungen laut, dass die US-Regierung Mittel für den Schutz von Tangier Island bereitstellen soll.

Wissenswertes zur Geschichte von Tangier Island

Eine feste Besiedelung durch Bauern erfolgte im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts. Zuvor war Tangier Island einer der Rückzugsorte der Pocomoke Indianer, wie die Funde historischer Relikte belegen. Die ersten Grundstücke wurden im Jahr 1670 zu Gunsten von Ambrose White registriert. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde im Krieg von 1812 von den Briten auf Tangier Island das Fort Albion errichtet, das als Basis für die Schlachten von Bladensburg und Baltimore diente. Während dieser Schlachten entstand auch das Gedicht von Francis Scott Key, das später zur Basis des Textes der amerikanischen Nationalhymne wurde.

Was verursacht der Landverlust auf Tangier Island?

Tangier Island befindet sich in der Chesapeake Bay und besteht aus überwiegend sandigem Untergrund sowie Sümpfen. Dem Gelände machen der normale Wellenschlag, die Gezeiten und vor allem die Folgen der Wirbelstürme massiv zu schaffen. Die mit Abstand größten Schäden auf den Inseln haben die Hurrikane „Sandy“, „Ernesto“ und „Isabel“ angerichtet. Einige der Inseln mussten bereits aufgegeben werden, weil die Landerosion dafür sorgte, dass die Distanzen zwischen den Inseln für den Bau von Brücken zu groß geworden waren. Die massiven Erosionen der letzten Jahre werden nach einer Studie aus dem Jahr 2015 nicht nur den Sturmfluten zugeschrieben. Auch der Anstieg des Meeresspiegels durch das Abschmelzen der polaren Eiskappen trägt entscheidend dazu bei.

Quelle: tangierislandva.com, NY Times

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