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WHO plant Aktion gegen die Ausweitung der Antibiotikaresistenzen

Mit einer Aktionswoche vom 16. bis zum 22. November 2015 will die Weltgesundheitsorganisation WHO eine mehrjährige Kampagne starten, deren Ziel es ist, das Bewusstsein für die voranschreitenden Resistenzen von Keimen gegenüber den verfügbaren Antibiotika zu schärfen. Das wurde bereits auf der Weltgesundheitskonferenz im Mai 2015 ins Auge gefasst. Nun wurde von der WHO ein detailliertes Datenblatt zur Aktion „Antibiotika: Vorsicht beim Umgang“ veröffentlicht.

Welche Gründe gibt die WHO für die Aktion an?

Die Experten der WHO sehen im Voranschreiten der Resistenzen der Keime gegen Antibiotika eine der größten Gefahren für die Gesundheit der Menschheit. Diese Resistenzen werden vor allem durch die missbräuchliche Anwendung der Wirkstoffe bei Menschen und Tieren forciert. Diese missbräuchliche Anwendung wird unter Anderem dadurch möglich, dass Antibiotika in einigen Ländern rezeptfrei erhältlich sind. In der Folge wird es immer schwieriger, gefährliche Erkrankungen wie Tuberkulose und keimverursachte Durchfälle effizient zu behandeln. Dadurch erhöht sich die Sterblichkeitsrate, die Behandlungskosten steigen und die Dauer der notwendigen Krankenhausaufenthalte verlängert sich. Allein innerhalb Europas werden pro Jahr dadurch rund 25.000 Todesfälle verzeichnet. Die durch die Resistenzen verursachten Zusatzkosten bei der Behandlung belaufen sich pro Jahr in der EU auf rund 1,5 Milliarden Dollar.

Was fordert die WHO bei der Aktion gegen Antibiotikaresistenzen?

Aufrufe zur Änderung des Denkens und Handelns richtet die WHO bei der Aktion „Antibiotika: Vorsicht beim Umgang“ nicht nur an die Politik, von der eine engmaschigere Überwachung der durch resistente Keime verursachten Erkrankungen gefordert wird. Ein direkter Aufruf richtet sich auch an die Landwirtschaft. Tierzüchter sollen Antibiotika wirklich nur dann verabreichen, wenn sie zur Bekämpfung akuter Krankheiten bei den Tieren notwendig sind.

Auch eine deutliche Erweiterung der Aufklärung der Menschen zum Umgang mit Antibiotika und den Krankheitserregern wird von der WHO gefordert. Diese Aufklärung sollen die Apotheker hinsichtlich der Einnahme verstärken. Außerdem verweist die WHO darauf, dass das Risiko der Ausbreitung von resistenten Keimen durch die steigende Reisefreudigkeit der Menschen begünstigt wird. Deshalb stehen auch präventive Maßnahmen im Fokus der WHO-Aktionswoche und der sich anschließenden mehrjährigen Kampagne.

Quelle: WHO Website

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