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Werkverträge von Gewerkschaft angeprangert

Die IG Metall klagt über steigende Werkverträge, mit denen Unternehmen Arbeiten auslagern und so die Kosten senken wollen. Dabei werde in größeren Unternehmen stärker auf Werkverträge gesetzt als in kleineren Betrieben, wie Jörg Hofmann, zweiter Vorsitzender der IG Metall in Berlin erklärte. Insbesondere nimmt die Gewerkschaft Anstoß daran, dass auch Kernbereiche der Unternehmen ausgelagert werden, etwa Werkzeugbau, Forschung, Montage, Produktion, Logistik und Entwicklung.

Zwei Drittel der Unternehmen arbeiten mit Werkverträgen

Wie eine Umfrage der IG Metall unter 4.000 Betriebsratsvorsitzenden ergab, kauften zwei Drittel der Unternehmen (69 Prozent) bereits Fremdleistungen bei anderen Firmen ein. In knapp drei Viertel der Fälle müssten allerdings die Beschäftigten in den Werkvertragsunternehmen zu schlechteren Bedingungen arbeiten, als die im Stammwerk angestellten Mitarbeiter.

So seien etwa die Löhne niedriger oder die Arbeitszeiten länger. Hofmann betonte in seinen Ausführungen, dass man keine Kritik an einer „sinnvollen Arbeitsteilung“ zwischen den Unternehmen üben wolle. Vielmehr ginge es der IG Metall darum, die missbräuchliche Auslagerung von Kerntätigkeiten zu unterbinden.

Arbeitgeber haben kein Problem mit Werkverträgen

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hat zu dem Thema natürlich eine komplett andere Meinung. Man spricht dort davon, dass die Gewerkschaft mit einer „breit angelegten Kampagne“ dafür sorgen will, dass die „seit Jahrzehnten bewährten Werkverträge“ in der heutigen Arbeitswelt zu einem echten Problemfall werden.

So erklärte der Arbeitgeberverband auch, dass selbst viele tarifgebundene Unternehmen mit Werkverträgen arbeiteten. Ebenfalls wies man den Vorwurf zurück, dass die Werkverträge die Stammbelegschaften benachteiligen würden. Hierzu verwies der Arbeitgeberverband auf die seit Jahren steigenden Mitarbeiterzahlen in der Metall- und Elektroindustrie.

Quelle: Morgenpost

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