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Weniger kinderlose Frauen in Deutschland

Wie aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts hervorgeht, ist der jahrelang anhaltende Trend zur Kinderlosigkeit gestoppt. Der Mikrozensus 2016 habe gezeigt, dass nur noch jede fünfte Frau endgültig kinderlos bleibe. Dieser Wert hat sich seit einigen Jahren stabilisiert, wie Destatis am Mittwoch mitteilte.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf führt zu mehr Geburten

Nicht zuletzt sei die verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Grund dafür, dass sich wieder mehr Frauen für Kinder entscheiden. Der Ausbau der Kinderbetreuung, der gerade in den letzten Jahren stetig vorangetrieben wurde, ist ebenfalls ein wichtiger Grund. Die Zahl der kinderlosen Frauen hatte sich über Jahrzehnte hinweg stetig erhöht. Bei den 1937 geborenen Frauen blieben lediglich elf Prozent kinderlos, bei den 1967 geborenen Frauen waren es bereits 21 Prozent.

Besonders hoch war die Quote kinderloser Frauen unter den Akademikerinnen. Doch auch dort ging die Quote zuletzt sogar zurück, wie Georg Thiel, Vizepräsident von Destatis, am Mittwoch in Berlin mitteilte. Bei den Akademikerinnen zwischen 40 und 44 Jahren lag der Anteil der Kinderlosen 2016 bei 25 Prozent. 2012 lag dieser Anteil noch bei 28 Prozent.

Mehr Mütter sind erwerbstätig

Auch habe die Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kleinkindern in den letzten Jahren stetig zugenommen. So arbeiten etwa 44 Prozent der Frauen mit Kindern im Alter von einem Jahr. 2008 lag die Quote gerade einmal bei 36 Prozent. Mehr als die Hälfte der Mütter (58 Prozent) gehen arbeiten, wenn das jüngste Kind zwei Jahre alt ist. 2008 lag diese Quote mit 46 Prozent ebenfalls noch deutlich niedriger. Anders sieht es bei den Vätern aus. Sie sind zu 91 Prozent berufstätig, unabhängig vom Alter der Kinder.

2016 waren insgesamt 74 Prozent der Mütter erwerbstätig. Vergleicht man die Zahlen EU-weit, befindet sich Deutschland im oberen Mittelfeld. Schweden übertrifft Deutschland mit 86 Prozent erwerbstätigen Müttern noch, ebenso wie Dänemark (83 Prozent), Slowenien und Litauen mit je 80 Prozent, die Niederlande, Österreich und Portugal mit 77 Prozent. 76 Prozent der lettischen Mütter arbeiten und 75 Prozent der Mütter in Finnland. Die niedrigste Quote erreichte man in Griechenland mit 54 Prozent, dicht gefolgt von Italien mit 55 Prozent.

Kinderlose Frauen – auch Region spielt eine Rolle

Aus den aktuellen Statistiken ergeben sich auch große Unterschiede zwischen Stadt und Land, alten und neuen Bundesländern. So lebten in Hamburg 31 Prozent kinderlose Frauen zwischen 45 und 49 Jahren, in Berlin immerhin noch 27 Prozent. In den Ländern Thüringen, Sachsen und Brandenburg sind lediglich elf Prozent der Frauen in diesem Alter kinderlos. Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern folgen mit 13 Prozent.

Im Schnitt bekommen Frauen mit Migrationshintergrund mehr Kinder, vorausgesetzt, der Bildungsstand ist niedriger. Migrantinnen mit einem hohen Bildungsstand bekamen im Mittel 1,9 Kinder und damit genauso viele wie Mütter, die in Deutschland geboren sind und ebenfalls einen hohen Bildungsstand haben.

Quelle: dpa

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