Zum Weihnachtsfest gehört ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum dazu. War es lange Zeit so, dass Äpfel und Nüsse als Weihnachtsbaumschmuck weit verbreitet waren, haben sich heute die Weihnachtskugeln weit verbreitet. Besonders bekannt ist dabei der Christbaumschmuck aus Lauscha, wobei dieser der Legende nach eher zufällig entstanden sein soll.
So heißt es in dieser, dass ein Glasbläser aus Lauscha 1847 nicht genug Geld hatte, um sich die damals teuren Äpfel und Nüsse zu kaufen. Stattdessen habe er die Früchte und Nüsse aus Glas geschaffen und damit den Weihnachtsbaum bestückt.
Wie entstehen die Lauschaer Weihnachtskugeln?
Die Weihnachtskugeln aus Lauscha sind klassische Glasbläserkunst. Für die Herstellung wird ein Glasrohling auf 800 Grad Celsius erhitzt und durch den Glasbläser in Kugelform oder jede andere Form geblasen. In der Massenproduktion gibt es dafür spezielle Maschinen, die den Blasvorgang übernehmen, bei handgefertigten Lauschauer Christbaumkugeln kommt der Glasbläser aber noch selbst zum Einsatz. Eine Holzschablone hilft bei der Fertigung, dass alle Kugeln die gleiche Größe und Form erhalten.
Nach der Herstellung der Christbaumkugeln wird eine Lösung aus Silbernitrat eingefüllt, so dass sich die bekannte Verspiegelung ergibt. Im anschließenden Schritt werden die Christbaumkugeln in Lack getaucht, um eine schöne Farbe zu erhalten oder aber sie werden, wie in Lauscha noch häufig praktiziert, kunstvoll von Hand bemalt.
Bei einem Lackbad ist es wichtig, dass die Kugeln im Lack gedreht werden, damit dieser sich gleichmäßig auf ihnen absetzen kann. Für die Verzierungen der Christbaumkugeln aus Lauscha werden gerne Gold- und Silberstaub verwendet. Auch Leim kommt in Frage. Mit diesem werden Grundmuster auf die Christbaumkugeln gemalt, doch bevor der Leim trocknet, werden die Muster mit Gold- und Silberstaub bestreut. Sind die Weihnachtskugeln soweit fertiggestellt, muss noch der Hals entfernt und durch eine Krone mit Anhänger ersetzt werden.
Traditionelle Handwerkskunst für Lauschaer Christbaumkugeln
Wer sich für die echten Lauschaer Christbaumkugeln entscheidet, kann diese in vielen Geschäften oder auf den Weihnachtsmärkten kaufen. Lohnenswert ist aber auch ein Besuch direkt in Lauscha. Dort finden im Lauschaer Glasmuseum regelmäßig Veranstaltungen zur Glasbläserei statt. Und einige der Glasbläsereien vor Ort bieten sogar die Möglichkeit, seine eigene original Lauschaer Christbaumkugel zu blasen.
Übrigens – bis zum Ersten Weltkrieg wurden Christbaumkugeln einzig in Lauscha hergestellt. Erst kurz vor Ausbruch des Krieges begannen auch ausländische Unternehmen mit der Fertigung. 1880 führte Winfield Woolworth, Gründer der gleichnamigen Kaufhauskette, die Christbaumkugel aus Lauscha auch in den USA ein. In der Folge mussten die Lauschaer Glasbläser deutlich mehr ihrer Christbaumkugeln produzieren, denn sie feierten auch in den Vereinigten Staaten riesige Erfolge.
Quelle: Weihnachtskugeln.org
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