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Weihnachtsgeschäft 2015 von Spendenbereitschaft gefährdet?

In diesem Jahr wollen die Deutschen weniger Geld für die Weihnachtsgeschenke ausgeben, das Geld stattdessen lieber spenden, in erster Linie für die Flüchtlinge. Das geht aus der schon traditionellen Umfrage der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hervor. So gaben die Deutschen an, im Schnitt nur noch 274 Euro für Geschenke auszugeben, im letzten Jahr waren es noch 285 Euro. Neun Prozent der Befragten gaben zudem an, überhaupt keine Geschenke kaufen zu wollen.

Spendenbereitschaft 2015 besonders groß

In diesem Jahr haben die Deutschen deutlich mehr gespendet, wie GfK-Handelsexperte Wolfgang Adlwarth erklärt. Im ersten Halbjahr haben die Deutschen demnach vor allem für die Erdbebenopfer in Nepal gespendet, danach folgten die Spenden für die nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge. Adlwarth geht daher davon aus, dass der Handel mit Umsätzen von etwa 14,3 Milliarden Euro rechnen dürfe, eine stolze Summe, die aber trotzdem noch gut fünf Prozent unter dem Wert aus 2014 liegt.

So heißt es weiter, dass alleine im September 2015 40 Prozent mehr gespendet wurde, als noch ein Jahr zuvor. Daraus leiten die Experten ab, dass für die Spenden das Budget für die Weihnachtsgeschenke verkleinert werde. Insbesondere die älteren Deutschen, die ohnehin eine große Spendenbereitschaft an den Tag legten, haben sich in diesem Jahr noch stärker engagiert. Im Schnitt legten sie 37 Euro obendrauf, und das alleine bis November. Bei den 30- bis 39-Jährigen ist die Veränderung noch deutlicher. Sie wollen laut Adlwarth bis zu 24 Euro weniger für Geschenke ausgeben, dafür aber bis zu 63 Euro mehr spenden. Dieser Trend könnte sich in den letzten Wochen vor Weihnachten sogar noch verstärken.

Die hohe Spendenbereitschaft ist erfreulich, allerdings steht sie auch im starken Kontrast zu der Angst, die die Bürger vor der aktuellen Flüchtlingswelle und deren Folgen haben. Die jüngste GfK-Umfrage zum Konsumklima hat bereits Schwächen gezeigt und diese ließen sich darauf zurückführen, dass 40 Prozent der Befragten mit erhöhter Arbeitslosigkeit aufgrund der Flüchtlingsströme rechnen. Die Einschätzung bezeichnete GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl jedoch als abstrakt, da die meisten Menschen nicht um den eigenen Arbeitsplatz fürchten. Zudem sei die Anschaffungsfreude aufgrund der guten Beschäftigungslage und der erfreulichen Einkommensentwicklung weiter gestiegen, so Bürkl.

Was sind die beliebtesten Weihnachtsgeschenke 2015?

Trotzdem die Deutschen zugunsten der Spenden bei den Weihnachtsgeschenken sparen wollen, ganz verzichten werden nur die wenigsten darauf. 2015 sollen vor allem Bücher ganz oben auf dem Wunschzettel stehen. 37 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Bücher im Wert von durchschnittlich 40 Euro verschenken wollen. Das würde für den deutschen Buchhandel nach GfK-Berechnungen einen Umsatz von knapp 980 Millionen Euro bedeuten.

Auf Platz zwei landen der Umfrage zufolge Spielwaren, die von 33 Prozent verschenkt werden sollen. Der Durchschnittswert liegt hier bei 78 Euro. Daraus würden sich Umsätze von 1,71 Milliarden Euro ergeben. 31 Prozent der Befragten gaben an, sie wollen Kleidung und Accessoires verschenken. Durchschnittlich werden sie dafür 88 Euro ausgeben, so dass ein Umsatz von 1,8 Milliarden Euro entstehen könnte.

Küchengeräte, insbesondere Kaffeemaschinen, sind der Umfrage zufolge auch im Weihnachtsgeschäft 2015 wieder sehr gefragt. Knapp 600 Euro werden dafür im Schnitt hingelegt. Auch Bargeld bleibt unterm Weihnachtsbaum ein wichtiges, weit verbreitetes Geschenk. 23 Prozent wollen Bargeld verschenken und haben dafür ein durchschnittliches Budget von 238 Euro eingeplant. Das entspricht insgesamt 3,5 Milliarden Euro.

Besonders der Geschenkekauf im Internet wird auch 2015 boomen, so die GfK weiter. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass wenigstens ein Geschenk online bestellt werden solle. Insbesondere Abos und Eintrittskarten für Konzerte und Veranstaltungen sollen dabei online gekauft werden, so Adlwarth.

Quelle: Südwestpresse

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