Anfang Oktober hat der Suchmaschinenriese Google erneut seine im Hindergrund arbeitenden Algorithmen geändert. Viele Betreiber von Websites hatten bereits Angst, dass die sie inhaltliche und technische Umsetzung ihrer Seiten noch einmal neu anpassen müssten, so wie es im Herbst 2013 und Frühjahr 2014 nach den Aktualisierungen von Hummingbird und Penguin der Fall war. Doch diese Befürchtung war unbegründet. Wer legale Inhalte auf seiner Website verwendet, muss nach den jüngsten Änderungen der Suchalgorithmen nichts tun.
Warum wurden die Änderungen der Google-Algorithmen notwendig?
Die jetzt vorgenommenen Anpassungen sind eine Folge des im Jahr 1998 in den USA geschaffenen und 2001 mit der Richtlinie 2001/29/EG auch in Europa übernommenen DCMA-Regelungen. Hinter dem Kürzel DCMA verbirgt sich der „Digital Millenium Copyright Act“. Diese gesetzlichen Regelungen wurden geschaffen, um einen noch besseren Schutz der Urheberrechte zu gewährleisten. Daraus wurden in den USA und den Ländern der Europäischen Union Ergänzungen des Strafrechts abgeleitet. Wer den Kopierschutz einer DVD, Blu-ray oder CD umgeht, macht sich danach strafbar. Auch bezieht sich der „Digital Millenium Copyright Act“ auf die Inhalte, die unter Umgehung des Urheberrechts im Internet verbreitet werden. Dort macht sich Google durch die Bereitstellung der Links zu illegalen Downloadseiten der Beihilfe zur Durchführung von Straftaten haftbar.
Wie setzt Google die DCMA-Regeln bei den neuen Algorithmen um?
Einerseits können Inhaber von Urheberrechten Google dazu auffordern, die Seiten zu indexieren, auf denen Musik, Bücher oder Filme zum illegalen Download angeboten werden. Welch gigantischer Schaden durch solche Offerten angerichtet werden kann, zeigt ein Blick auf den Sommer 2014. Vom Film „Expendables 3“ tauchte drei Wochen vor dem Kinostart eine Raubkopie im Internet auf, bei der mehr als fünf Millionen illegale Downloads verzeichnet wurden. Der wirtschaftliche Schaden für die Rechteinhaber beläuft sich auf rund eine Milliarde Dollar. Die neuen Algorithmen stufen als kritisch bewertete Downloadseiten herunter und die Seiten hoch, auf denen legale Downloads angeboten werden. Die Google-Experten sind der Meinung, dass ein Großteil der illegalen Downloads nur deshalb zustande kommen, weil die legalen Bezugsmöglichkeiten nicht schnell genug gefunden werden können.
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