
Für die Bundesregierung sind
Welche Summen spült die Neuverschuldung in die Bundeskassen?
Ein Großteil der staatlichen Neuverschuldung mit einem Gesamtvolumen von 483 Milliarden Euro erfolgte durch die Ausgabe von Bundesanleihen. Diese Staatsanleihen sind bei den Anlegern allgemein sehr begehrt, weil sie als sehr sicher gelten. Die Bundesrepublik Deutschland darf sich bei ihren Finanzgeschäften bei den weltweit führenden Agenturen über ein „AAA“-Rating freuen. Obwohl die zuletzt ausgegebenen Bundesanleihen mit einem durchschnittlichen Negativzins von 0,57 Prozent versehen waren, gab es ein sehr hohes Interesse. Nach der Auswertung der Auktionen hätte der Bund sogar 70 Prozent mehr Anleihen verkaufen können, als tatsächlich angeboten wurden. Die Minuszinsen auf die Anleihen mit Laufzeiten von mindestens 10 Jahren sorgen dafür, dass die Bundesregierung am Ende rund 6 Milliarden Euro weniger zurückzahlen muss, als sie jetzt bei den Versteigerungen eingenommen hat.
Gebührenstruktur der Banken forciert das Interesse zusätzlich
Lange Zeit war es bei den meisten Banken möglich, nur ein Tagesgeldkonto zu eröffnen. Sie wurden zudem ohne Kontoführungsgebühren angeboten. Inzwischen hat sich die Lage geändert. Dabei gehen die Banken unterschiedliche Wege. Einige Geldinstitute erheben Gebühren unmittelbar auf die Tagesgeldkonten. Sie unterscheiden sich teils sehr gravierend. Andere Banken bieten die Eröffnung eines Tagesgeldkontos nur dann an, wenn parallel bei der gleichen Bank ein gebührenpflichtiges Girokonto eingerichtet wird. Bezieht man die Gebühren in die Renditeberechnung ein, kommt häufig trotz der gewährten Mini-Guthabenzinsen aufs Tagesgeld am Ende insgesamt ein Minus heraus. Das kann beim Kleinsparer teilweise deutlich umfangreicher als die 0,57 Prozent Minuszinsen auf die Bundesanleihen ausfallen. Deshalb kann sich die Bundesregierung ziemlich sicher sein, dass auch die für 2022 bereits geplanten Bundesanleihen schnell Abnehmer finden werden.
Quelle: Reuters, Preislisten der Banken
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