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Waldbrände machen Schweden sehr zu schaffen

In Schweden wüten zahlreiche Waldbrände. Erneut mussten viele Kommunen komplett evakuiert werden. Allein bekommen die Feuerwehren vor Ort die Brände nicht in den Griff. Deshalb ist die Hilfe der anderen EU-Länder gefragt.

Derzeit breiten sich die Waldbrände in Schweden vielerorts unkontrolliert aus. Entwarnung ist nicht in Sicht. Das Gegenteil ist der Fall. Die Wetterprognosen für die nächsten Tage lassen ahnen, dass sich die Situation in der kommenden Woche weiter verschärfen wird. Dazu tragen auch Mängel bei der Ausstattung der schwedischen Feuerwehren bei.

Waldbrände in Schweden könnten sich massiv ausbreiten

Die Schwerpunkte der Wald- und Buschbrände in Schweden befinden sich in den Regionen Härjedalen, Dalarna, Jämtland und Gävleburg. Am Morgen des 20. Juli 2018 wurden insgesamt mehr als 50 aktive Brände gezählt. Zwar soll es am Wochenende zumindest etwas kühler werden, aber es drohen auch Gewitter, bei denen Blitzeinschläge für neue Flammenherde sorgen dürften. Die Wälder und Felder in Schweden sind so ausgetrocknet, dass sie wie Zunder wirken. Auch der mit den Gewittern einhergehende Wind macht den Sicherheitskräften vor Ort große Sorgen. Nennenswerte Regenmengen, die für eine Verbesserung der Situation sorgen würden, sind nicht in Sicht. Kommende Woche soll es erneut sehr heiß und trocken werden. Dabei gehen die Experten davon aus, dass mindestens 100 Liter Regen pro Quadratmeter benötigt werden, um die Waldbrände auf natürliche Weise zu löschen.

Lokale Feuerwehren sind mit den Waldbränden in Schweden überfordert

Im Zusammenhang mit der Brandbekämpfung wird massive Kritik an der Ausstattung der Feuerwehren laut. Das größte Defizit besteht momentan darin, dass das Land keine eigenen Löschflugzeuge besitzt. Deshalb wurde die Europäische Union um Hilfe gebeten. Im Laufe des Tages sollen Löschhubschrauber aus Deutschland eintreffen. Frankreich, Norwegen und Italien haben bereits Unterstützung geschickt. Die Hilfe aus Norwegen ist besonders bemerkenswert, weil dort ebenfalls zahlreiche Waldbrände wüten. Am Wochenende sollen außerdem Löschhubschrauber aus Litauen eintreffen. Das bestätigte die Sprecherin des schwedischen Katastrophenschutzes in einem offiziellen Statement. Hinzu kommen Probleme mit der Koordinierung der zahlreichen freiwilligen Helfer, die vielerorts nicht optimal läuft.

Premierminister Stefan Löfven gab in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Dan Eliasson (Chef des schwedischen Zivilschutzes) an, dass es sich um eine der schlimmsten Situationen handelt, die jemals vom Katastrophenschutz seines Landes bewältigt werden mussten. Beide warnten nachdrücklich davor, die Risiken einer massiven Ausbreitung der Waldbrände zu unterschätzen. Experten gehen davon aus, dass das hohe Brandrisiko in Schweden noch mehrere Wochen anhalten wird. Die Gefahr vergrößert sich allein schon deshalb, weil der Boden bis in immer größere Tiefen austrocknet.

Quelle: Agtonbladet

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