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Wachstum der deutschen Industrie verlangsamt sich

Der Einkaufsmanagerindex gibt in Deutschland Auskunft darüber, wie die Unternehmen die Auftragslage in den nächsten Wochen und Monaten beurteilen und sich mit der Bevorratung daran anpassen. Beim Einkaufsmanagerindex wurde im April 2015 ein leichter Rückgang um 0,7 Punkte auf nunmehr 52,1 Punkte verzeichnet. Diese Zahlen wurden vom Markit-Institut veröffentlicht. Ein Anlass, mit Besorgnis auf die konjunkturelle Entwicklung zu schauen, ist dieser leichte Rückgang jedoch nicht. Die Vergangenheit hat belegt, dass es so lange ein Wirtschaftswachstum gibt, wie der Einkaufsmanagerindex einen Wert von mehr als fünfzig Punkten aufweist. Doch der Rückgang gibt Auskunft, dass sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland in den nächsten Monaten etwas verlangsamen wird. Zu dieser Schlussfolgerung kam der für das Markit-Institut tätige Ökonom Oliver Kolodseike.

Welche Gründe gibt es für die Veränderungen?

Vor allem der Tauschwert des Euro macht sich bei den Entwicklungen in der deutschen Wirtschaft bemerkbar. Noch vor einem Jahr wies der Euro gegenüber dem US-Dollar einen um rund 25 Prozent höheren Tauschwert auf. Daraus ergeben sich sowohl Vorteile als auch Nachteile für die deutsche Wirtschaft. Die Exportbetriebe profitieren von dieser Entwicklung, weil die Einkäufe ausländischer Kunden durch den gesunkenen Wert des Euro günstiger werden. Der Nachteil für die deutsche Wirtschaft ergibt sich aus der Tatsache, dass dadurch die Aufwendungen für Ausgangsmaterialien und Bauteile von Zulieferern aus dem Ausland kräftig gestiegen sind. Das wiederum hat zur Folge, dass die Preise erhöht werden müssen, was sich langfristig wenig förderlich auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirkt. Derzeit dürfen sich die Unternehmen nach den Markit-Erhebungen aber noch über leichte Steigerungen bei den Auftragseingängen freuen.

Entwicklung der Wirtschaft in China ist ähnlich

Anlass zur Sorge gab der ebenfalls vom Markit-Institut ermittelte Einkaufsmanagerindex in China. Auch hier war ein Verlust von 0,7 Punkten vom März 2015 auf April 2015 zu verzeichnen. Allerdings liegt der Einkaufsmanagerindex in China dadurch nur noch auf 48,9 Punkten und damit unter dem Wert, ab dem mit einem Wachstum der Wirtschaft gerechnet werden kann. Was die Prognosen für die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft besonders eintrübt, ist die Tatsache, dass hier auch der Umfang der Auftragsneueingänge stark rückläufig ist. Die Analysten gehen deshalb derzeit von einem Wirtschaftswachstum von sieben Prozent im Jahr 2015 aus. Das mag viel klingen, ist aber der niedrigste Wert beim Wirtschaftswachstum, der in China innerhalb der letzten 25 Jahre erreicht wurde.

Quelle: n-tv

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