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Vorsicht: Auch Jobangebote im Internet können gefälscht sein!

Dass Cyber-Kriminelle immer raffinierter und dreister werden, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Nun wies das Deutsche Institut für Compliance, kurz Dico, auf eine noch recht neue Masche der Internetbetrüger hin. Sie wurde zuerst in den USA und Großbritannien beobachtet. Doch nun scheinen die Cyber-Kriminellen auch Deutschland im Visier zu haben. Hier werden mittlerweile nach Angaben von Kai Fain, dem Geschäftsführer von Dico, mehrere Hundert Fälle dieser Art pro Jahr beobachtet.

Wie gehen die Betrüger bei gefakten Jobangeboten vor?

Vor allem international tätige Firmen führen die Vorstellungsgespräche oft nicht vis à vis durch, sondern nutzen die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation. Genau das ist der Angriffspunkt der Cyber-Kriminellen. Sie schalten Jobangebote und verlangen von den Bewerbern Geld für eine angebliche Vermittlung. Die Betrüger gehen sogar so weit, dass sie sich kleine Büros anmieten und sie mit gefälschten Erkennungsmerkmalen der Unternehmen ausstatten, zu denen die Bewerber angeblich vermittelt werden sollen. Die gefakten Vorstellungsgespräche werden dann per Videochat geführt. Dabei fällt auf, dass die Betrüger oft erstaunlich gut über die Unternehmen informiert sind.

Was ist das Ziel der betrügerischen Jobangebote?

Den Cyber-Kriminellen geht es in der Hauptsache darum, an die persönlichen Daten der Opfer zu kommen. Wer gibt nicht gern für einen lukrativen Arbeitsvertrag seine Adresse, sein Geburtsdatum oder sogar seine Sozialversicherungsnummer an? Genau dort liegt das Problem, denn in den USA werden sehr viele Geschäfte über die Sozialversicherungsnummer abgewickelt, weil es keine Legitimation gibt, die mit dem deutschen Personalausweis vergleichbar ist. Alternativ wird den Opfern eine „spezielle Software“ angeboten, welche sie kaufen müssen, um angeblich in Heimarbeit für die Unternehmen tätig werden zu können. Parallel dazu vermutet Ruth Schorn von der Kion Group Wiesbaden, deren Name ebenfalls schon für derartige Betrügereien missbraucht wurde, dass es den Cyber-Kriminellen bei deutschen Opfern vor allem um den Verkauf der gesammelten Daten geht.

Wie können Sie sich vor solchen Betrügern schützen?

In Deutschland benötigen private Arbeitsvermittler eine spezielle Erlaubnis, welche von den Landesarbeitsämtern erteilt wird. Im Zweifel können Sie sich beim jeweiligen Landesarbeitsamt erkundigen, ob eine solche Erlaubnis erteilt wurde. Die Provision dürfen Arbeitsvermittler erst dann fordern, wenn der Arbeitsvertrag mit dem ausschreibenden Unternehmen von beiden Vertragsparteien unterzeichnet wurde. Vorher sollten Sie nie etwas bezahlen! Haben Sie Bedenken, dass ein Jobangebot nicht echt sein könnte, fragen Sie direkt bei den Unternehmen nach! Helfen Sie bei der Bekämpfung der Cyber-Kriminellen, indem Sie die Unternehmen über den Missbrauch ihrer Namen informieren! Erstatten Sie Anzeige gegen Unbekannt, wenn Sie Opfer eines solchen Internetbetrugs geworden sind!

Quelle: dpa

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