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Viele Deutsche wollen mit der „Muskelhypothek“ Kosten senken

Ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung sind der Traum vieler Menschen in Deutschland. Dabei kommen verschiedene Motivationen zum Tragen. Bei der Finanzierung spielt die „Muskelhypothek“ eine große Rolle.

Nach einer aktuellen Umfrage der Interhyp geht es rund 50 Prozent der Befragten um die Reduzierung der finanziellen Belastung. Deshalb darf auch die Baufinanzierung nicht zu teuer werden. Der Anteil der Deutschen, die sich einen entscheidenden Beitrag durch eine „Muskelhypothek zutrauen, ist mit 75 Prozent sehr hoch.

Was ist eigentlich eine „Muskelhypothek“?

Als „Muskelhypothek“ werden die Eigenleistungen bezeichnet, die Bauherren zusammen mit ihren Angehörigen und Freunden selbst am Bau erbringen können. Sie machen bei einer realitätsnahen Kalkulation bis zu 10 Prozent der gesamten Bausumme aus. Dabei gibt es auch Ausnahmen, wenn der Bauherr selbst Handwerker ist. Allerdings weist die Verteilung der Eigenleistungen auf die einzelnen Gewerke erhebliche Unterschiede auf. Die Verlegung von Elektroninstallationen und das Mauern trauen sich nur rund 12 Prozent der von der Interhyp Befragten zu. 14 von 100 Bauherren würden auch Fenster und Türen selbst einsetzen. Etwas mehr als ein Viertel aller Bauherren würden ihre Fliesen selbst verlegen. Die bei der „Muskelhypothek“ mit Abstand beliebtesten Eigenleistungen sind Maler- und Tapezierarbeiten. Dort würden 55 Prozent der Befragten am Bau Geld für Fachfirmen sparen wollen.

Warum ist eine „Muskelhypothek“ sinnvoll?

Die Eigenleistungen werden bei den Baufinanzierungen durch die Kreditbanken als Gesamtwert dem Eigenkapital zugerechnet. Dadurch sinkt der Anteil der Baukosten, welcher von der Bank über einen Baukredit finanziert werden muss. In gleichem Maße reduziert sich das Risiko, bei einem Zahlungsausfall und einer Zwangsversteigerung auf Restforderungen sitzen zu bleiben. Diese Risikominimierung ist auch der Hauptgrund, warum nie die gesamte Bausumme finanziert wird. Erhöhte Ausfallrisiken müssen die Bauherren in Form von Risikoaufschlägen auf die Bauzinsen bezahlen. Wer viel Eigenkapital hat und umfangreiche Eigenleistungen erbringen kann, stellt für die Banken ein geringeres Risiko als ein Bauherr mit einer grenzwertigen Finanzierung dar. Das heißt, hier entfallen die Risikozuschläge auf die Zinsen oder reduzieren sich zumindest sehr deutlich. Auf Seiten der Bauherren liegt der Vorteil darin, dass sich wahlweise der Tilgungszeitraum verkürzt oder die Tilgungsraten geringer ausfallen als bei sehr knappen und risikoreichen Baufinanzierungen.

Quelle für Zahlen: Interhyp

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