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Verstärkter Kampf gegen Tuberkulose

Insgesamt 75 Staaten weltweit haben dazu aufgerufen, künftig stärker gegen die Tuberkulose vorzugehen. Die Länder weltweit seien verpflichtet, ihr Engagement zur Ausrottung der lebensgefährlichen Krankheit zu verstärken, wie es in einer gemeinsamen Erklärung der Gesundheitsminister bei einer Konferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in Moskau hieß. Schließlich sei die Erkrankung Tuberkulose eine der weltweit größten Gefahren für Menschen im arbeitsfähigen Alter. Die Konferenzteilnehmer wollten gemeinsame Maßnahmen bis 2030 vereinbaren.

1,7 Millionen Tuberkulose-Tote 2016

Wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte, sei die jetzige Erklärung längst überfällig gewesen. Bislang waren vor allem mangelnde Investitionen und der fehlende politische Wille im Kampf gegen die Erkrankung ein Problem gewesen. Der WHO-Direktor forderte zudem, dass die Investitionen im Kampf gegen Tuberkulose deutlich steigen müssen.

Das zeigen auch die Zahlen aus 2016. Alleine in diesem Jahr erlagen 1,7 Millionen Menschen weltweit der bakteriellen Infektionskrankheit. Weltweit zählt Tuberkulose damit zu den zehn häufigsten Todesursachen. Im letzten Jahr sollen sich 10,4 Millionen Menschen mit dem Erreger Mycobacterium tuberculosis angesteckt haben, so Schätzungen der WHO.

Verbreitet ist die Tuberkulose vor allem in strukturschwachen Regionen Osteuropas, Afrikas und Zentralasiens. Deshalb wird die Erkrankung auch gerne als Armutskrankheit bezeichnet. Gut zwei Drittel der Neuinfektionen mit Tuberkulose entfielen übrigens auf

  • Indien,
  • Pakistan,
  • Nigeria,
  • Indonesien,
  • Südafrika,
  • China und die
  • Philippinen.

Mit Antibiotika lässt sich die Erkrankung zwar heilen, ohne Behandlung jedoch verläuft sie tödlich. Doch selbst wenn die Ärzte die Krankheit erfolgreich behandeln können, müssen häufig Medikamente mit schweren Nebenwirkungen eingesetzt werden, die zum Beispiel zum Verlust des Gehörs führen.

Welche Ziele setzt die WHO im Kampf gegen Tuberkulose?

Die WHO hat sich jetzt ehrgeizige Ziele im Kampf gegen die Erkrankung gesetzt. So soll die Zahl der Todesfälle bis 2030 um 90 Prozent im Vergleich zu 2015 gesenkt werden. Bei den Neuansteckungen soll eine Reduzierung von 80 Prozent erreicht werden. Gleichzeitig sollen die Gesundheitssysteme so gestärkt werden, dass die Menschen leichter Zugang zu Vorbeugung und Behandlung der Erkrankung haben.

Lücken in der Forschung und beim Umsetzen neuer Erkenntnisse sollen durch eine ausreichende und nachhaltige Finanzierung geschlossen werden. Außerdem soll die Erforschung und Entwicklung neuer Vorbeugungs-, Diagnose- und Heilmethoden gefördert werden. Diese Fortschritte sollen zudem innerhalb eines bestimmten Rahmens überwacht und dokumentiert werden.

Seitens der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ sieht man auch Deutschland in der Pflicht. Die neue Bundesregierung müsse das Engagement gegen die tödliche Erkrankung ernst nehmen und Maßnahmen dagegen fest im Koalitionsvertrag verankern. Geld und technische Expertise müssten von Deutschland für die Prävention und Behandlung in den betroffenen Ländern zur Verfügung gestellt werden.

Quelle: dpa

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