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Verschärfen Lokführerstreiks 2023 die Probleme bei der Deutschen Bahn?

Group of employees in workwear carrying placards during strike

Müssen sich Touristen und Pendler schon bald wieder auf Lokführerstreiks einstellen? Der aktuelle Standpunkt der GdL macht Probleme für Reisende wahrscheinlich.

In den nächsten Wochen stehen Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (kurz GDL) und der Deutschen Bahn an. Die erste Verhandlungsrunde soll nach der derzeitigen Terminplanung am 9. November 2023 stattfinden. Das heißt, es besteht ab diesem Tag grundsätzlich ein Risiko für einen Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn. Doch nach den Angaben von GDL-Chef Claus Weselsky will die Lokführergewerkschaft in diesem Jahr von vornherein den Druck auf die Deutsche Bahn erhöhen.

Könnte die pure Androhung von Lokführerstreiks wirksam sein?

Genau diese Frage stellt sich die Gewerkschaftsführung momentan. Erfahrungsgemäß sitzt die Führungsspitze der Deutschen Bahn punktuelle und zeitlich befristete Warnstreiks aus. Deshalb will die GDL 2023 ihre Herangehensweise ändern. In einem Pressestatement kündigte Claus Weselsky an, dass es diesmal keine Phase mit mehreren Warnstreiks geben wird. Stattdessen will er möglichst früh über eine Urabstimmung das Okay der Gewerkschaftsmitglieder zu einem unbefristeten Streik einholen. In der Vergangenheit hat die Führungsspitze der Lokführergewerkschaft bereits bewiesen, dass sie solche Ankündigungen auch tatsächlich realisiert. Die Deutsche Bahn wollte sich schon vor Beginn der ersten Verhandlungsrunden einen „Weihnachtsfrieden“ zusichern lassen. Doch die GDL-Führung lehnte das rigoros ab. Das heißt, auch Lokführerstreiks über die Weihnachtsfeiertage sind 2023 nicht ausgeschlossen.

Wie wahrscheinlich ist ein Lokführerstreik im November 2023?

In einer Hinsicht befindet sich die GDL in einer günstigen Ausgangslage. Die Konkurrenzgewerkschaft EVG hat bereits einen guten Abschluss mit der Deutschen Bahn in einem Schlichtungsverfahren aushandeln können. Es ist also zu erwarten, dass der Konzern der GDL ein ähnliches Angebot macht. Doch die Forderungen der Lokführergewerkschaft gehen darüber hinaus. Statt der 410 Euro pro Monat mehr, die der EVG zugestanden wurden, will die GDL mindestens 555 Euro haben. Auch die Forderung einer Inflationsausgleichsprämie steht im Raum.
Ein Hauptpunkt der Forderungen der Lokführergewerkschaft ist die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit um 3 Stunden ohne Lohneinbußen. Das ist angesichts des Fachkräftemangels kaum durchsetzbar, denn auch bei der Deutschen Bahn fehlen nicht nur Lokführer/-innen, sondern auch Fahrdienstleiter/-innen und Zugbegleitpersonal. GDL-Chef Claus Weselsky hofft, über die Verkürzung der Wochenarbeitszeit bei gleichzeitig attraktiver Entlohnung mehr Nachwuchs für diese Berufe gewinnen zu können.

Quelle: GDL, dpa

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