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Warum fährt der Venice-Simplon-Orient-Express London nicht mehr an?
Für die ab 2024 beschlossenen Einschränkungen gibt es mehrere Gründe. Sie sind durchweg Folgen des Ausscheidens von Großbritannien aus der Europäischen Union. Ein Grund ist die Einführung von ETIAS, die nach dem aktuellen Plan zum Jahresbeginn 2024 erfolgen soll. Das Kürzel steht für das „European Travel Information and Authorization System“ (Übersetzung: Europäisches Reiseinformations- und Genehmigungssystem). Davon sind Reisende betroffen, die aus Staaten kommen, die nicht zur EU gehören, aber trotzdem keine Visumspflicht für Einreisen in den EU-Raum erfüllen müssen. Aktuell zählen sich dazu etwas mehr als 60 Länder. Die ETIAS-Genehmigung wäre bei allen Abfahrten mit dem Venice-Simplon-Orient-Express ab London fällig. Zusätzlich waren die zeitweise sehr langen Wartezeiten bei der Abfertigung am Kontrollpunkt Dover Gründe für die Entscheidung des Reiseveranstalters Belmond. Alle anderen Strecken sollen nach den derzeitigen Plänen in vollem Umfang auch im kommenden Jahr weiterhin bedient werden. Dazu zählen auch die Angebote für den Eastern and Oriental Express, die vom gleichen Unternehmen stammen.
Zahlen und Fakten rund um den Venice-Simplon-Orient-Express
Der von Belmond angebotene Luxuszug gehört zu einer ganzen Palette von Nostalgiezügen, die an den ab 1883 verkehrenden Orient-Express erinnern. Ab den 1970er Jahren wurden dafür historische Waggons angekauft und liebevoll restauriert. Die erste Fahrt des heutigen Venice-Simplon-Orient-Express fand im Mai 1982 statt. Inzwischen verfügt die Belmond Limited über 16 historische Waggons des französischen Herstellers CIWL (Compagnie Internationale des Wagons-Lits). Hinzu kommt ein Dutzend Schlafwagen der Baureihen Lx und S1. Wer die Eisenbahnnostalgie genießen möchte, wird nicht vom Rumpeln der historischen Fahrgestelle gestört, denn mittlerweile haben alle Waggons neue Drehgestelle aus dem Hause Bombardier erhalten. Sie ermöglichen auch Fahrten mit höheren Geschwindigkeiten (maximal 160 Kilometer pro Stunde). Zudem wurden die restaurierten Waggons mit Klimaanlagen nachgerüstet und haben WiFi-Hotspots bekommen. Auf der Strecke zwischen London und Dover kamen bisher Waggons der Pullman-Baureihen Golden Arrow und Brighton Belle zum Einsatz. Allerdings machte Belmond in dem Pressestatement noch keine Angaben dazu, wie diese Waggons ab der Einstellung dieses Streckabschnitts zu Jahresbeginn 2024 verwendet werden sollen.
Quelle: Belmond Ltd., ETIAS
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