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Trockenheit setzt Deutschland schon Anfang Juni großflächig wieder zu

garden hose laying in dry grass; california drought

Ein Blick auf den Dürremonitor und die Flusspegel ist bereits vor dem kalendarischen Sommerbeginn erschreckend. Die Messdaten sind jetzt schon alarmierend.

Allein die aktuellen Trends beim Waldbrand-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes zeigen die Brisanz der Situation. Die Trockenheit der letzten Tage hat dazu geführt, dass flächendeckend die Waldbrandwarnstufe 3 gilt. In Teilen von Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern galt am Sonntag (4. Juni 2023) bereits die Waldbrandwarnstufe 5. Einzig für Bayern, das östliche Thüringen und Sachsen ist eine echte Entspannung in Sicht. Der Dürremonitor Deutschland des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung präsentiert ebenfalls eine bedenkliche Lage, die von den Prognosen der Pegelstände der Flüsse untermauert wird.

Dürremonitor bestätigt großflächige Trockenheit in Deutschland

Vor allem beim pflanzenverfügbaren Wasser in einer Bodentiefe von bis zu 25 Zentimetern sieht es nach nur wenigen Tagen mit höheren Temperaturen bereits wieder schlecht aus. Betroffen ist ein breiter Streifen, der sich vom Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz im Südwesten bis nach Brandenburg im Nordosten zieht. Ein besonders stark ausgeprägtes Trockenheitscluster findet sich rund um das Dreiländereck, das Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bilden. Auch eine Auswertung der Daten zur Feuchtigkeit im Boden bis zu einer Tiefe von 1,80 Metern zeichnet ein erschreckendes Bild. Mit punktuellen Ausnahmen sind alle fünf östlichen Bundesländer sowie der Osten von Niedersachsen und der Nordosten von Hessen von einer ungewöhnlichen Trockenheit betroffen. Im Grenzbereich zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen zeigt der Dürremonitor Deutschland bereits Anfang Juni 2023 eine außergewöhnliche Dürre (höchstmögliche Warnstufe des Monitors) an. Auch im Norden von Mecklenburg-Vorpommern sowie im Grenzbereich zwischen Ostsachsen und Brandenburg ist die Lage kritisch.

Viele Flusspegel sind bereits bedenklich niedrig

Die interaktive Karte des Landeshochwasserzentrums Sachsen präsentierte am ersten Juniwochenende 2023 zahlreiche braune Punkte. Sie zeigen an, dass an den dortigen Pegeln Niedrigwasser gemessen wird. Die Elbe am Sitz unserer Redaktion in Riesa wies am Sonntagmittag einen Pegel von 1,74 Metern bei einer Durchflussmenge von 163 Kubikmetern pro Sekunde auf. Die Normalwerte bei mittlerem Wasserstand belaufen sich auf einen Pegel von 2,24 Metern und 300 Kubikmeter. Die Vorschau auf der Basis der Wetterprognosen des DWD zeigt für die nächsten Tage eine stark fallende Tendenz. Schon am Mittwoch (7. Juni 2023) wird der Elbepegel Riesa einen Wert von 1,50 Metern unterschreiten. In Brandenburg hat der Pegel der Oder in Frankfurt am Wochenende die 2-Meter-Marke bereits unterschritten und lag am Sonntag nach den Angaben des Landesamts für Umwelt nur noch bei 1,84 Metern.

Wie sehen die Pegeldaten bei den Nachbarn der deutschen Dürregebiete aus?

In Tschechien und Polen ist die Lage ähnlich. Das polnische Instytut Meteorologii (IMGW) präsentiert auf der offiziellen Pegelkarte bei rund einem Viertel aller Messstationen unterdurchschnittliche Flusspegel. Besonders stark sind dabei die Flüsse im Süden von Polen betroffen. In Tschechien ist die Lage noch nicht ganz so dramatisch, obwohl auch vom dortigen CHMI punktuell Niedrigwasserstände gemeldet werden. Mit einer Erhöhung der Zuflussmengen in den grenzüberschreitenden Flüssen darf Deutschland allerdings nicht rechnen. Die aktuellen Prognosen des CHMI gehen davon aus, dass die Pegel vor allem im Einzugsgebiet der Elbe stabil bleiben.

Quellen: DWD, CHMI, IMGW, Landesämter für Umwelt, Helmholtz-Zentrum

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