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Tiere im Mittelmeer von hoher Lärmbelastung bedroht

Die von der Umweltorganisation Ocean Care nachgewiesene Lärmbelastung im Mittelmeer ist stellenweise extrem hoch. Das bestätigen die Messungen und Berechnungen von italienischen, französischen, schweizerischen und amerikanischen Wissenschaftlern. Der Lärmpegel hat sich von 2005 bis 2015 derart erhöht, dass die Umweltforscher mittlerweile von einer erheblichen Gefährdung der im Mittelmeer lebenden Tiere ausgehen. Das ist allein schon deshalb sehr tragisch, weil dort besonders viele gefährdete Arten von Meerestieren anzutreffen sind. Der Lärmbericht Mittelmeer entstand im Rahmen der Maßnahmen zum Schutz von Delfinen und Walen im Atlantik und im Mittelmeer

Wo sind die Hotspots des Lärms im Mittelmeer?

Vor allem der Nordosten der Adria ist vom Lärm in den Fluten des Mittelmeers besonders heftig betroffen. Die Unruhestifter sind die Schiffe, die den Hafen von Venedig anlaufen. Auch von der teilweise im Wasser stehenden Stadt selbst gehen Geräuschemissionen aus. An der Küste von Monaco ist es ebenfalls überdurchschnittlich laut. Dort dürften vor allem die Sportboote eine wichtige Rolle spielen. Ein hoher Lärmpegel wurde außerdem im Umfeld des Hafens von Barcelona sowie vor der spanischen Küste zwischen Malaga und Marcia gemessen. Im Süden des Mittelmeers ist die Lärmbelastung vor allem in Tunesien sehr hoch, was an den zahlreichen Touristenzentren an der Küste liegen dürfte.

Welche Ursachen gibt es für die Lärmbelastung im Mittelmeer?

Insgesamt gibt es rund um das Mittelmeer weit mehr als 1.400 Häfen, von denen viele eine hohe Schiffsfrequenz aufweisen. Im durchschnitt sind ständig mehr als 1.500 Schiffe auf dem Mittelmeer unterwegs, wobei die kleineren Yachten und Sportboote noch gar nicht mitgezählt wurden. Kräftiger Radau geht auch von den mehr als 200 Ölplattformen im Mittelmeer aus. Dazu kommen 52 Regionen, in denen in Offshore-Windkraftwerken Strom erzeugt wird. Auch die Suche nach weiteren Erdgas- und Erdölvorkommen unter dem Mittelmeer gehört zu den wichtigsten Unruhestiftern. Innerhalb eines Jahrzehnts wurden dort rund 830 Gebiete erforscht. Das Problem dabei: Für die Analyse des Untergrunds werden gezielt Explosionen erzeugt und deren Schallverteilungsmuster ausgewertet. Diese Explosionen gehen mit einem Schalldruck von bis zu 260 Dezibel einher.

Quelle: PM Ocean Care

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