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Teile des Quellcodes veröffentlicht: Wird Windows 10 jetzt unsicher?

Für einige Tage wurden auf der Plattform BetaArchive erhebliche Teile des Quellcodes des Betriebssystems Windows 10 öffentlich einsehbar. Inzwischen haben die Betreiber der Plattform die Leaks aus ihren Veröffentlichungen entfernt. Dass es tatsächlich zu den Leaks gekommen war, wurde von Microsoft inzwischen offiziell bestätigt. Nach den offiziellen Statements von Andrew Whyman, dem Betreiber der Plattform BetaArchive, soll der Umfang der veröffentlichten Quellcodes einen Umfang von 1,2 Gigabyte gehabt haben. Anderen Quellen zufolge soll es sich um wesentlich größere Teile der Programmierung gehandelt haben.

Was macht die Quellcode-Leaks so brisant?

Das Prekäre an den Veröffentlichungen ist, dass dort auch die Debug-Symbole mit integriert waren. In den Debugs sind Informationen zur Umsetzung der einzelnen Befehle durch das Betriebssystem enthalten. Sie sind normalerweise dazu gedacht, den Entwicklern von Anwendungen Hilfe bei der Anpassung ihrer Software an das Betriebssystem zu geben. Als besonders kritisch stufen die IT-Sicherheitsexperten die Tatsache ein, dass zu den veröffentlichten Teilen des Quellcodes auch die Pakete „Adaption Kit“ und „Shared Source Kit“ gehörten. Letzterer enthält die Verwaltung der Treiber für sämtliche Speicher, USB-Ports sowie den Code, der für die Plug&Play-Installation von Hardware zuständig ist.

Leaks zu Windows 10 sind für Hacker ein „gefundenes Fressen“

Um erfolgreiche Angriffe auf ein Betriebssystem starten zu können, muss dessen Funktionsweise bekannt sein. Genau diesen Vorteil haben die Hacker jetzt, weil in den geleakten Debug-Angaben auch einige sicherheitskritische Hinweise enthalten waren, die normalerweise von Microsoft nicht zugänglich gemacht werden. Das heißt, dass sich die Sicherheitsrisiken für erfolgreiche Hackerangriffe auf Rechner mit Windows 10 drastisch erhöht haben. Die Konsequenz dessen ist, dass sich die Nutzer nicht mehr auf den Selbstschutz des Betriebssystems verlassen können. Dadurch steigt die Notwendigkeit, das System entgegen dem Rat einiger Sicherheitsexperten zusätzlich mit einem aktuellen Virenscanner zu schützen. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die geleakten Teile des Quellcodes von Windows 10 nicht in die Hände potentieller Hacker gefallen sind. Solche Leaks sprechen sich üblicherweise in Hackerkreisen sehr schnell herum.

Quelle: TheRegister, BetaArchive.com

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