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Tausende Menschen verlassen Puerto Rico nach Hurrikan „Maria“

Puerto Rico wurde in den letzten Wochen gleich mehrfach von Unwettern gebeutelt. Die mit Abstand schlimmsten Schäden richtete der Hurrikan „Maria“ an. Das Land musste schwere Verwüstungen in fast allen Regionen hinnehmen. Sie entstanden nicht nur durch den Sturm, sondern wurden auch von den Flutwellen angerichtet, die Hurrikan „Maria“ mit sich brachte. Nun flüchten viele Menschen vor dem Chaos, das der Wirbelsturm hinterlassen hat. Beobachter befürchten eine Massenabwanderung, weil sie überzeugt sind, dass viele Familien auch dann nicht zurückkehren werden, wenn die gröbsten Schäden in Puerto Rico beseitigt worden sind. Besonders problematisch ist aktuell, dass die Katastrophenschutzbehörde FEMA durch die Schäden durch mehrere Wirbelstürme an die Grenzen ihrer verfügbaren Kapazitäten gekommen ist.

Teile der Bevölkerung von Puerto Rico werden in die USA gebracht

Vom namensgebenden „reichen Hafen“ (das bedeutet Puerto Rico) kann momentan keine Rede sein. Vielerorts gibt es nach dem Wirbelsturm noch immer keinen Strom und kein Trinkwasser. Die Supermärkte sind nur karg bestückt und auch der Nachschub beim Kraftstoff reicht nicht aus. Deshalb haben sich Kreuzfahrtreedereien dazu entschlossen, Menschen aus dem amerikanischen Außenterritorium nach Florida zu bringen. So nahm beispielsweise ein Schiff der Reederei Royal Caribbean Cruises mehr als 2.000 Menschen in den Häfen St. John und St. Thomas auf. Die Überfahrt zum amerikanischen Festland ist für die Betroffenen aus Puerto Rico kostenlos. Allerdings gilt die Kostenfreiheit nur für ein One-Way-Ticket. Wer wieder in seine Heimat zurückkehren möchte, nachdem die Infrastrukturen einigermaßen wieder aufgebaut wurden, muss für sein Ticket bezahlen. Trotzdem wurde das Angebot vor allem von vielen Familien dankbar angenommen.

Wie ist die aktuelle Lage in Puerto Rico?

Rund 3,5 Millionen Menschen waren von den Auswirkungen des Hurrikans „Maria“ betroffen. Viele von ihnen haben die Befürchtung, dass die Versprechungen des Gouverneurs, die Lage würde sich in den nächsten Tagen deutlich entspannen, nicht eingehalten werden können. Zahlreiche Puerto Ricaner hatten deshalb bereits Flüge zum amerikanischen Festland gebucht. Doch sie mussten ausfallen, weil der lokale Flughafen noch immer geschlossen ist. Ein Problem im Land ist, dass viele Supermärkte nur noch Bargeld als Bezahlung akzeptieren. Vielerorts funktionieren die Geldautomaten allerdings durch die Sturm- und Flutschäden nicht. Die Schulen konnten nicht wieder geöffnet werden und auch das gesamte System der medizinischen Versorgung weist noch gewaltige Lücken auf. Die Kommunikation ist lahmgelegt. Viele lokale Unternehmer schickten ihre Frauen und Kinder mit dem Kreuzfahrtschiff nach Fort Lauderdale, um sich keine Sorgen um die aktuell noch sehr schwierige Beschaffung von Lebensmitteln machen zu müssen.

Quelle: LA Times

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