Dass die Chinesen in der Lage sind, rekordverdächtige Supercomputer zu bauen, hatten sie bereits im Jahr 2013 mit dem Ausbau des Hochleistungsrechners Tianhe 2 bewiesen. Er bot den Nutzern fast die doppelte Rechenleistung, die der damalige Anführer der leistungsstärksten Supercomputer der Welt, Titan in den USA, zu bieten hatte. Nun haben sich die chinesischen Entwickler mit dem Sunway TaihuLight selbst übertroffen. Der mit dem Betriebssystem Linux ausgestattete Superrechner hat im Juni 2016 im chinesischen National Supercomputing Centre in Wuxi die Arbeit aufgenommen. Ein besonders interessantes Detail ist, dass der Sunway TaihuLight trotz der kräftig gesteigerten Leistung weniger Energie als der Tianhe 2 benötigt. Die Differenz beträgt immerhin 2,6 Megawatt.
Was steckt im Sunway TaihuLight?
Die neue Nummer 1 der schnellsten Supercomputer der Welt bietet eine Rechenleistung von beeindruckenden 93 Petaflops. Das heißt, das System kann pro Sekunde 93.000 Billionen Gleitkommaoperationen ausführen. Beim Tianhe 2 lag die theoretische Leistung nach dem Ausbau bei maximal 55 Petaflops. Diese gigantische Leistung stellen beim Sunway TaihuLight in China entwickelte Prozessoren der neuen Baureihe ShenWei SW26010 zur Verfügung. Sie besitzen jeweils 260 Rechenkerne, von denen vier für das Management und der Rest für die eigentlichen Berechnungen verwendet werden. Beim Tianhe 2 wurden noch Prozessoren von Intel verwendet. In der aktuellen Konfiguration verfügt der Sunway TaihuLight insgesamt über 10,5 Millionen Rechenkerne. Der neue Supercomputer soll vor allem für daten- und rechenintensive Anwendungen wie beispielsweise die Wettervorhersage und Klimaforschung zum Einsatz kommen.
Chinesen haben USA bei den Superrechnern inzwischen übertrumpft
Bis vor einiger Zeit konnten die USA den Rekord für sich beanspruchen, die meisten Superrechner in der Liste der Top 500 der gesamten Welt zu haben. Doch in den letzten zehn Jahren haben die Chinesen so kräftig nachgelegt, dass sie inzwischen mit 167 Exemplaren die USA (165 Systeme) überholt haben. In der Top-10-Liste sieht die Situation noch anders aus. Dort belegen die USA vier Plätze, während sich die Chinesen zwei Plätze gesichert haben. Doch bemerkenswert ist, dass die chinesischen Entwickler die ersten beiden Ränge der Top 10 der weltweit leistungsstärksten Supercomputer belegen. Weitere Mitbewerber in den Top 10 stammen aus Deutschland, Japan, der Schweiz und Saudi-Arabien.
Quelle: BBC, Wikipedia
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