Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Suchtbericht 2016 – die neuesten Zahlen aus Sachsen

Gerade eben hat das Gesundheitsamt der Stadt Leipzig Zahlen im Suchtbericht 2016 veröffentlicht, die großen Anlass zur Sorge geben. Vor allem die Anzahl der Konsumenten von Chrystal Meth (Methamphetamin) steigt danach in der sächsischen Metropole kräftig an. Sie liegt 2016 erstmals über der Zahl der Heroin-Konsumenten. Nach wie vor spielt aber auch der Mischkonsum eine maßgebliche Rolle. Konstant hoch ist die Zahl der alkoholabhängigen sowie der glücksspiel- und medikamentensüchtigen Menschen. Das beweisen sowohl die Statistiken der Polizei als auch die im Suchtbericht 2016 veröffentlichten Zahlen aus den psychiatrischen Kliniken und Beratungsstellen.

Vor allem Betroffene selbst suchen Hilfe

Insgesamt wurden in den zahlreichen Suchtberatungsstellen in Leipzig 4.260 Hilfesuchende im Jahr 2015 registriert. Dort war mit 3.736 Hilfesuchenden vor allem der Anteil der Süchtigen extrem hoch, Nur etwa 12 Prozent aller Hilfesuchenden kamen aus dem Kreis der Angehörigen. Die Zahl der hilfesuchenden Süchtigen verteilt sich auf 2.627 Männer und 1.109 Frauen. Bei den Angehörigen, die sich Unterstützung von den Suchtberatungsstellen in Leipzig erhofften, war das Verhältnis zwischen Männern und Frauen ähnlich. Obwohl es in der sächsischen Metropole zahlreiche Beratungsstellen gibt, mussten die Hilfesuchenden stellenweise bis zu sechs Wochen auf einen Termin für eine Erstberatung warten.

Im Jahr 2015 verschoben sich die Gründe für die Beratungsgespräche weg vom Alkohol und hin zu anderen Drogen. Dabei fiel vor allem die Zahl der Konsumenten von Chystal Meth auf. Sie hat sich bei den Hilfesuchenden in den Drogenberatungsstellen von 2014 auf 2015 verzwölffacht. Die Heroinabhängigkeit scheint nach den Zahlen aus dem Suchtbericht 2016 leicht rückläufig zu sein, während bei Cannabis-Abhängigkeiten wieder leicht steigende Fallzahlen beobachtet wurden. Die Verdrängung der Alkoholabhängigkeit ist nach Meinung der Experten des Gesundheitsamtes Leipzig zu einem großen Teil den langen Wartezeiten bei einem Termin für eine Erstberatung geschuldet.

Der Jugendhaus Leipzig e. V. trug zum Suchbericht Leipzig mit einer eigenen Statistik bei. Sie gibt Auskunft über die Verteilung der primär konsumierten Substanzen bei den Jugendlichen. Dort rangiert Cannabis mit einem Anteil von 34,8 Prozent auf dem ersten Rang. Der regelmäßige Alkoholkonsum landet mit 25,6 Prozent auf Platz 2. Chrystal Meth macht einen Anteil von 18,3 Prozent aus. Ein Mischkonsum wurde bei 18,9 Prozent aller Fälle registriert.

Die Altersgruppenverteilung im Suchtbericht 2016

Der Suchtbericht 2016 der Stadt Leipzig nimmt auch die Altersverteilung bei den Abhängigen genauer unter die Lupe. Er weist aus, dass es beim Konsum illegaler Drogen eine Spitze zwischen dem 30. Und dem 40. Lebensjahr gibt. Auch die Zahlen in der Gruppe der 25- bis 30-Jährigen ist deutlich erhöht. Die Zahl der über 40-Jährigen fällt beim Konsum illegaler Drogen rapide ab. Beim Alkoholkonsum ist dagegen eine kontinuierliche Steigerung zu beobachten, deren Höhepunkt in der Altersgruppe der 50- bis 60-Jährigen erreicht wird. Von der Alkoholabhängigkeit sind quer durch alle Altersgruppen deutlich mehr Männer als Frauen betroffen, während bei der Abhängigkeit von illegalen Drogen zwischen dem 20. Und 30. Lebensjahr fast ein Gleichstand zwischen den Geschlechtern beobachtet wird. Der mit Abstand größte Anteil der Süchtigen, die bei den Beratungsstellen vorgesprochen haben, rekrutiert sich aus der Gruppe der Arbeitslosen.

Quelle: Gesundheitsamt Leipzig

About Author