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Steigen die Krankenkassenbeiträge ab 2016?

Davon ist einem aktuellen Bericht der Nachrichtenagentur dpa zufolge zumindest auszugehen. Grund dafür sind deutliche Verluste der gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr. Unterm Strich sollen rund eine Milliarde Euro fehlen, wie der GKV-Spitzenverband jetzt mitteilte. Damit haben die gesetzlichen Kassen das erste Mal seit 2010 ein Minus erwirtschaftet.

Ein Sprecher des GKV-Spitzenverbandes gab der dpa gegenüber an, dass er von flächendeckenden Steigerungen der Zusatzbeiträge im kommenden Jahr ausgeht. Die Kosten für Ärzte, Klinikaufenthalte und Medikamente steigen stetig an, so dass, um ein weiteres Minus zu vermeiden, höhere Zusatzbeiträge berechnet werden müssten. Derzeit liegen diese bei etwa 0 bis 1,2 Prozent, je nach Kasse.

Bundesgesundheitsministerium geht nicht von steigenden Krankenkassenbeiträgen aus

Das Bundesgesundheitsministerium sieht den Sachverhalt etwas anders. Dass die gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr ein Minus erwirtschaftet haben, liegt den Angaben des Ministeriums zufolge nur daran, dass man freiwillige Leistungen gezahlt habe. Den aktuellen Erhebungen zufolge sollen die Kassen rund 700 Millionen Euro für Prämienzahlungen an ihre Mitglieder aufgewendet haben. 260 Millionen Euro sollen dagegen für freiwillige Satzungsleistungen draufgegangen sein. Das entspricht fast einer Milliarde Euro, also genau dem betitelten Fehlbetrag. Mit diesen freiwilligen Leistungen, so das Bundesgesundheitsministerium würden die Kassen ihre gute finanzielle Lage noch unterstreichen. Im Ministerium spricht man sogar von Finanzreserven der gesetzlichen Krankenkassen in Höhe von rund 16 Milliarden Euro.

Nur die AOK macht Gewinn und könnte Beiträge stabil halten

Den aktuellen Zahlen zufolge machen aber nur die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) Gewinn. Die genauen Zahlen wollen die einzelnen Kassen in den kommenden ein bis zwei Wochen bekannt geben. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete jedoch schon vorab von der Finanzlage der Kassen.

So soll die AOK einen Gewinn von rund 420 Millionen Euro gemacht haben. Die Ersatzkassen sollen mit einem Minus von 1,1 Milliarden Euro aus dem Jahr gegangen sein. Allerdings haben sie auch rund 568 Millionen Euro an Prämienzahlungen vorgenommen. Bei den Betriebskrankenkassen soll es ein Minus von 170 Millionen Euro, bei den Innungskassen von 220 Millionen Euro gegeben haben. Ebenfalls schrieb die Knappschaft mit etwa 20 Millionen Euro rote Zahlen.

Quelle: Tagesschau

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