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Sprechende Puppe wegen Überwachungsgefahr vom Markt genommen

Einen ungewöhnlichen Schritt ging jetzt die Bundesnetzagentur. Aufgrund einer drohenden Überwachungsgefahr hat sie die sprechende Puppe „My Friend Cayla“ vom Markt genommen. Auch künftig will die Bundesnetzagentur auf Spielsachen einen strengeren Blick werfen und diese auf den Prüfstand stellen.

„My Friend Cayla“ – Warum muss die Puppe weg?

In der Begründung seitens der Bundesnetzagentur hieß es, dass man „gegen unerlaubte funkfähige Sendeanlagen in Kinderspielzeug“ vorgehe. Schon vor Monaten hatten Verbraucherschützer die Sicherheit der Puppe „My Friend Cayla“ kritisiert. Jochen Homann, der Präsident der Bundesnetzagentur führte dazu weiter aus, dass generell alle Gegenstände, die mit Kameras, Mikrofonen und Co., die sendefähig sind, eine Gefahr für die Privatsphäre darstellen. Diese könnten persönliche Daten unbemerkt weiterleiten. Insbesondere beim Kinderspielzeug sei hier eine große Bedrohung zu sehen.

Generell sei jedes Spielzeug, das für heimliche Bild- und Tonaufnahmen geeignet ist, in Deutschland verboten, sofern es auch noch funkfähig ist. Man werde auch weitere interaktive Kinderspielzeuge auf den Prüfstand stellen und notfalls dagegen vorgehen.

Was sollten Eltern gegen „My Friend Cayla“ tun?

Gegen die Eltern, die ihren Kindern die Puppe „My Friend Cayla“ schenkten, wolle man zunächst nicht vorgehen. Man gehe davon aus, dass sie genügend Verantwortungsbewusstsein aufbringen, um die Puppe selbst unschädlich zu machen.

Bereits im November 2016 hatten Verbraucherschützer nach umfassenden Untersuchungen davor gewarnt, dass Sicherheitslücken vorhanden seien. Fremde Personen könnten sich bereits mit etwas technischem Wissen auf diese Weise mit den Kindern unterhalten. Dabei stützte man sich auf eine Untersuchung des norwegischen Verbraucherverbands Forbrukerrådet. Auch der Spielzeugroboter „i-Que“ wurde in diesem Zusammenhang erwähnt.

Eine Stellungnahme seitens des Puppenherstellers Genesis war bisher nicht zu bekommen. Eigenen Angaben zufolge wurde „My Friend Cayla“ seit der Markteinführung 2015 bis Ende vergangenen Jahres aber bereits eine Million Mal verkauft.

Quelle: dpa

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