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Sollten Kinder künftig nicht mehr Fußball spielen?

Die Forderung, Kinder vom Fußball möglichst fern zu halten, macht der Gerichtsmediziner Dr. Bennet Omalu in einem Artikel in der New York Times auf. Er verweist in dem Statement darauf, dass es in vielen Ländern der Welt Reglementierungen durch Gesetze für die Dinge gibt, von denen die Gesundheit bekanntermaßen geschädigt werden kann. Als Beispiele bringt er die für Kinder und Jugendliche geltenden Zugangsbeschränkungen zu Alkohol und Tabak sowie das Verbot der Verwendung von Asbest in den Produkten der Industrie. Dr. Bennet Omalu bemängelt, dass es solche Beschränkungen derzeit im Sportbereich noch nicht gibt, obwohl auch dort Forschungen beweisen, dass davon erhebliche Risiken für Dauerschäden ausgehen können.

Wie begründet Dr.Omalu die gewünschte Fußballabstinenz?

Das zu etablierende Fußballverbot für Kinder und Jugendliche leitet Dr. Bennet Omalu von den Erkenntnissen ab, dass regelmäßige Schläge auf den Kopf nachgewiesenermaßen bleibende Schäden am Gehirn verursachen können. Neurokognitive und radiologische Studien haben gezeigt, dass auch die Schläge strukturelle Veränderungen nach sich ziehen, bei denen keine Gehirnerschütterung diagnostiziert wird. Diese minimalen Verletzungen des Hirns kumulieren sich im Laufe der Zeit zu größeren und irreversiblen Schäden, die von den Medizinern als „chronisch traumatische Enzephalopathie“, oder kurz CTE, bezeichnet werden. Sie geht mit Verhaltensänderungen, schweren Depressionen, Intelligenzverlust und Gedächtnisverlust einher und gilt als ein Risikofaktor für die Ausbildung einer Demenz im weiteren Leben der Betroffenen. Der Grund dafür ist, dass sich die Neuronen im menschlichen Gehirn nicht regenerieren können.

Mehrere Verbände unterstützen das Fußballverbot

Mit seiner Meinung, dass verschiedene Sportarten für Kinder potentiell schädlich sind, steht Dr. Bennet Omalu nicht allein. Den Vorschlag, ein Gesetz zu verabschieden, mit dem Kindern Sportarten mit harten Körperkontakten verboten werden, unterstützen auch die Canadian Pediatric Society sowie die American Academy of Pediatrics. Dr. Omalu sieht es als „moralische Pflicht“ der Eltern, Kinder beispielsweise von Sportarten wie Boxen, Fußball, Mixed Martial Arts und Eishockey fern zu halten.

Die Erkenntnisse, die Dr. Bennet Omalu während seiner Tätigkeit als Pathologe gesammelt hat, sind Hauptthema eines Kinofilms, der am 18. Februar 2016 unter dem Titel „Erschütternde Wahrheit“ auch in die deutschen Kinos kommt. In die Rolle des Dr. Omalu wird Will Smith schlüpfen. Weitere Hauptakteure sind Gugu Mbatha-Raw, Luke Wilson und Alec Baldwin. Das Drehbuch war eine Gemeinschaftsarbeit von Jeanne Marie Laskas mit dem Regisseur Peter Landesman.

Quelle: NY Times

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