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Schadstoffausstoß bei Kaminöfen könnte bald deutlich sinken

Wer sich die wohlige Wärme eines echten Kamins in seinem Wohnbereich gönnen möchte, der muss sich derzeit noch damit abfinden, dass die Luft davon erheblich mit Feinstaub belastet wird. Eine Studie des Umweltbundesamts zeigt, dass von Kaminöfen aktuell in Deutschland eine viel größere Feinstaubemission als sämtliche Kraftfahrzeuge verursachen. Daran könnte sich schon bald durch die neuesten Errungenschaften des in Leipzig ansässigen Biomasseforschungszentrums etwas ändern.

Wie soll die Feinstaubemission bei Kaminöfen reduziert werden?

Ein erster Ansatz für eine spürbare Reduzierung des Schadstoffausstoßes bei Kaminöfen sind die Katalysatoren, mit denen die Experten des Deutschen Biomasseforschungszentrums, kurz DBFZ, derzeit experimentieren. Sie werden direkt in den Feuerraum eingebracht und nutzen das gleiche Funktionsprinzip, wie es auch bei den Rußpartikelfiltern in Fahrzeugen bereits eingesetzt wird. Einen Prototypen für einen solchen Kaminofen gibt es bereits. Er soll im November 2014 gemeinsam mit einem Fertigungspartner bei einem Branchenwettbewerb des National Laboratory Brookhaven im amerikanischen Bundesstaat New York vorgestellt werden. Dass es sich dabei um eine lohnenswerte Entwicklung handelt, zeigt allein der Fakt, dass in der Bundesrepublik Deutschland derzeit rund fünfzehn Millionen Kleinfeuerungsanlagen betrieben werden.

Was sollte man über das Leipziger Biomasseforschungszentrum wissen?

Das Biomasseforschungszentrum ist direkt dem Landwirtschaftsministerium des Bundes unterstellt und seit dem Jahr 2008 in Leipzig ansässig. Das Forschungszentrum hat einen jährlichen Etat von rund zwölf Millionen Euro, von dem etwa die Hälfte von Sponsoren aus der Industrie zur Verfügung gestellt wird. Der Chef des Biomasseforschungszentrums, Professor Michael Nelles, sieht für die Nutzung der Biomasse als Energielieferant eine gute Zukunft. Seiner Meinung nach können langfristig bis zu fünfzehn Prozent des deutschen Energiebedarfs über Biomasse gedeckt werden. Besonderes Augenmerk schenken die Leipziger Forscher derzeit der Frage, wie Pflanzenreste von ohnehin zur Nahrungsmittelproduktion angebauten Arten energiewirtschaftlich verwertet werden können.

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