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SAG-AFTRA droht mit einem Streik der Schauspieler

Den Produzenten in Hollywood droht ein Streik der Schauspieler. Das resultiert aus dem Ergebnis einer Urabstimmung der größten amerikanischen Künstlergewerkschaft SAG-AFTRA, welches am 18. Juli 2018 veröffentlicht wurde.

Um in einer Urabstimmung eine Autorisierung für die Ausrufung eines Streiks zu bekommen, müssten 75 Prozent der in der SAG-AFTRA organisierten Schauspieler mit Stimmrecht zustimmen. Doch das Votum für einen Streik der Schauspieler fiel mit 98,27 Prozent Ja-Stimmen noch wesentlich deutlicher aus.

Welche Forderungen sollen mit einem Streik der Schauspieler durchgesetzt werden?

Das Hauptproblem ist, dass sich die Vereinigung der amerikanischen Produzenten weigert, für die Engagements der Künstler bei den Projekten bessere Bedingungen zu bieten, die am Ende auf großen Streaming-Plattformen wie Amazon, Netflix und Co. landen sollen. Dabei erlebt gerade dieser Geschäftsbereich seit einiger Zeit einen gravierenden Schub, der sich in nächster Zeit fortsetzen wird. Die Künstler möchten auch an den vergrößerten Gewinnen partizipieren, welche die Studios in Hollywood in diesem Marktsegment machen. Doch dazu gibt es in den laufenden Tarifverhandlungen der SAG-AFTRA mit den Produzentenvereinigungen derzeit noch keine Übereinstimmung. Deshalb entschloss sich die Künstlergewerkschaft am 27. Juni 2018 dazu, vorsorglich eine Streikgenehmigung durch eine Urabstimmung einzuholen, um den Druck in den Tarifverhandlungen zu erhöhen.

Wie wahrscheinlich ist ein Künstler-Streik?

Die Allianz der amerikanischen Film- und Fernsehproduzenten reagierte auf das offizielle Statement der Gewerkschaftschefin Gabrielle Carteris sofort und kündigte an, dass ein Streik möglichst vermieden werden soll. Die meisten Punkte für das neue Basic Cable Animation Agreement wurden bereits geklärt. Für die Studios in Hollywood käme ein Streik der Schauspieler, Sprecher und anderen Künstler äußerst ungelegen, denn die meisten Studios haben umfangreiche Deals mit den Betreibern der Streaming-Portale abgeschlossen. Disney hat sein Streaming-Angebot kürzlich deutlich ausgeweitet. Warner Bros. hat mit „Boomerang“ eine neue Plattform ins Leben gerufen. Auch Amazon und Netflix haben in den letzten Wochen Aufträge für die Produktion zahlreicher Serien verteilt. Die SAG-AFTRA hat sich also einen lohnenswerten Zeitpunkt für die Tarifverhandlungen und das Streikvotum ausgesucht.

Quelle: SAG-AFTRA

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