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RKI entdeckt neuen Norovirus-Stamm

In diesem Winter ist die Zahl der Norovirus-Infektionen, die mit heftigem Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie Bauchschmerzen einhergehen, deutlich angestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat jetzt herausgefunden, warum die Zahl der Infektionen so sprunghaft angestiegen ist: Verantwortlich ist ein neuer Norovirus-Stamm, wie das RKI im epidemiologischen Bulletin erklärt.

Wie entdeckte man den neuen Norovirus-Stamm?

Der neue Norovirus-Stamm trägt die Bezeichnung GII.P16-GII.2. Bisher wurde er in Deutschland noch nicht nachgewiesen, so dass die Wissenschaftler einige Mühen auf sich nehmen mussten, um ihn zu entdecken. Insgesamt haben die Forscher dafür 240 Stuhlproben aus 13 Bundesländern ausgewertet. 175 der Stuhlproben stammen aus 69 Ausbrüchen, 39 von ihnen fanden in Kindertagesstätten, zwölf in Pflegeeinrichtungen von elf Bundesländern statt. Die restlichen 65 Proben stammten aus sporadischen Norovirus-Erkrankungen aus sechs Bundesländern.

Während der Untersuchungen stellten die Forscher bei 29 der 69 Ausbrüche den neuen Norovirus-Stamm fest. Die Proben stammen aus neun Bundesländern. Der neue Norovirus-Stamm wurde zudem in 31 der 65 sporadischen Norovirus-Infektionen festgestellt. Daher gehen die Forscher davon aus, dass gut die Hälfte der Norovirus-Infektionen in dieser Saison auf den neuen Stamm zurückzuführen sind. Außerdem habe man den Stamm bereits in China, Japan, Australien und Frankreich nachgewiesen.

Wie gefährlich ist der neue Norovirus-Stamm?

Die Zahl der Norovirus-Infektionen hat sich in der Saison 2016/2017 nahezu verdoppelt. Trotzdem geben die Wissenschaftler Entwarnung, der neue Norovirus-Stamm sei nicht gefährlicher als seine Vorgänger. Die Unterschiede bestehen lediglich darin, dass der neue Stamm nicht so schnell vom Immunsystem erkannt wird. Dadurch kann es die Viren nicht früh genug abhalten und es kommt häufiger zu einer Infektion.

Zudem sei es völlig normal, dass in einigen Jahren mehr Infektionen auftreten als in anderen Jahren. Trotzdem klingen die Erkrankungen schnell wieder ab und verlaufen in aller Regel ohne größere Gefahren. Lediglich Menschen, die ohnehin ein geschwächtes Immunsystem haben und Kinder, deren Immunsystem noch nicht vollständig aufgebaut ist, kann der Norovirus wirklich gefährlich werden. Geht extrem viel Flüssigkeit durch die Infektion verloren, besteht die größte Gefahr, so dass reichlich Trinken in jedem Fall nötig ist.

Wie kann man sich vor dem Norovirus schützen?

Der Norovirus gilt als hochansteckend, einen 100-prozentigen Schutz gibt es daher nicht. Um der Erkrankung dennoch vorzubeugen, ist es ratsam, auf eine gründliche Handhygiene zu achten. Das heißt, gründliches Händewaschen mehrmals am Tag, auf jeden Fall aber nach dem Gang zur Toilette, sind Pflicht. Dies gilt für gesunde Menschen ebenso wie für bereits Infizierte. Selbst wer die Norovirus-Infektion überstanden hat, sollte die Handhygiene beibehalten. So schützt man sich vor einer erneuten Infektion und man kann die Viren auch noch wochenlang ausscheiden, obwohl man sich längst wieder gesund fühlt.

Quelle: jaz

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