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Resistenter Malaria-Erreger breitet sich aus

In Südostasien breitet sich ein resistenter Malaria-Erreger aus und steht bereits kurz vor der Grenze Indiens. Ein internationales Forscherteam warnt in der Fachzeitschrift „Lancet Infectious Diseases“ davor, dass der Erreger gegen das häufig erfolgreich eingesetzte Medikament Artemisinin resistent sei. Erste Erreger seien jetzt bereits 25 Kilometer vor der indischen Grenze in Myanmar entdeckt worden.

Wenn sich der resistente Malaria-Erreger auf dem Subkontinent tatsächlich ausbreitet, hätte das den Forschern zufolge verheerende Folgen. So sei vor allem die Ausbreitungsrate erschreckend. Geschätzt sterben Jahr für Jahr 600.000 Menschen an Malaria, die meisten Opfer sind Kinder unter fünf Jahren aus Afrika.

Resistente Malaria-Erreger hatten sich schon in den 1960er Jahren ausgebreitet

Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt, dass es einen ähnlichen Fall schon einmal gab. In den 1960er Jahren gab es ebenfalls resistente Malaria-Erreger gegen die damals verwendeten Mittel. Sie tauchten zuerst in Südostasien auf und hatten sich anschließend über Myanmar, Indien und schließlich den Rest der Welt verbreitet. Mynamar wurde von Professor Mike Turner vom Wellcome Trust als Einfallstor bezeichnet. Durch dieses können sich resistente Erreger vieler Erkrankungen weltweit verbreiten.

Bereits im letzten Sommer kamen erste Warnungen vor resistenten Malaria-Erregern auf. Sie waren ebenfalls nicht mehr mit Artemisinin behandelbar und tauchten zunächst in einigen Regionen Kambodschas, Thailands,  Vietnams und Myanmars auf und haben sich dort bereits fest etabliert.

Das Team, das jetzt vor den resistenten Erregern warnt, hatte 1.200 Patienten in zehn Ländern von Afrika und Asien untersucht. Der resistente Erreger wurde in den drei afrikanischen Ländern der Studie noch nicht entdeckt , wie es in einem Bericht im „New England Journal of Medicine“ hieß. Das kann sich aber schnell ändern.

Malaria-Erreger werden von Mücken übertragen

Die resistenten Malaria-Erreger werden nämlich von Mücken übertragen, die sich ebenfalls sehr schnell ausbreiten können. Die infizierten Mücken stechen Menschen, die wiederum an Malaria erkranken. Die Krankheit geht einher mit hohem Fieber und gilt als eine der tödlichsten Krankheiten überhaupt. Zwar kann sie geheilt werden, allerdings steht die medizinische Versorgung nicht überall in ausreichender Qualität zur Verfügung, so dass immer noch viele Menschen an Malaria sterben.

Quelle: Focus

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