Seit Anfang Februar 2015 steigen die Zahlen der mit der echten Grippe infizierten Menschen rasant an. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza weist für die aktuelle Saison bisher rund 18.000 bestätigte Fälle aus. Ein reichliches Drittel dieser Fälle wurde in der zweiten Februarwoche gemeldet. Allerdings gehen die Experten davon aus, dass es wesentlich mehr sein könnten, da nicht bei jedem Patienten auch eine Probe zur Untersuchung in die Labore geschickt wird. Die Arbeitsgemeinschaft schätzt, dass rund 1,5 Millionen Menschen derzeit mit grippeähnlichen Symptomen kämpfen.
Verteilung der Grippefälle weist regionale Unterschiede auf
Der Norden Deutschlands ist derzeit noch nicht so stark betroffen wie der Süden. Stellenweise wirken sich die Grippefälle bereits im öffentlichen Leben aus. Ein Beispiel ist Karlsruhe, wo die Grippe die Zahl der verfügbaren Mitarbeiter im ÖPNV kräftig dezimiert hat. Dort müssen sich sogar die Führungskräfte der Verkehrsbetriebe in die Führungsstände der Stadtbahnen begeben, um den Fahrplan einigermaßen einhalten zu können. Selbst Menschen mit einem trainierten Immunsystem sind vor der Grippe nicht gefeit. Das zeigt ein Blick auf die Fußball-Bundesliga, wo morgen beispielsweise auf Steven Zuber und Markus Gisdol verzichtet werden muss.
Wie schätzen die Experten die weitere Entwicklung der Grippewelle ein?
Die Wissenschaftler vom Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig gehen davon aus, dass die hohe Zahl von Neuinfektionen wahrscheinlich noch bis Mitte März anhalten wird. Das Hauptproblem in der Grippesaison 2015 ist, dass der Impfstoff nicht wirksam ist. Das Oberflächeneiweiß des tatsächlichen Erregers Influenza A H3N2 weist eine andere Struktur als die des beim Impfstoff verwendeten Erregers auf. Gegen die beiden anderen in der laufenden Grippewelle festgestellten Erreger scheint der Impfstoff den aktuellen Zahlen zufolge jedoch wirksam zu sein.
Quelle: Augsburger Allgemeine
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