Die Welt hat einige Kuriositäten zu bieten. Eine davon ist die Tatsache, dass es in Arizona eine Brücke gibt, die der alten London Bridge zum Verwechseln ähnlich ist. Das muss die Besucher auch nicht wundern, denn hier wurden tatsächlich die originalen Verkleidungen der alten Londoner Brücke über die Themse verbaut. Die Brücke ist Teil eines Erholungsgebiets am Lake Havasu in der Nähe von Havasu City. Sie wurde im Jahr 1971 fertiggestellt. Die Frage ist, wie die originalen Brückenteile von London nach Arizona gekommen sind.
Alte London Bridge war dem Verkehrsaufkommen nicht gewachsen
Im 12. Jahrhundert wurde die einstige Holzbrücke über die Themse in London von einer steinernen Brücke ersetzt. Die 19 Spitzbögen und einer großen Durchfahrt versehene steinerne London Bridge wurde im Jahr 1209 in Betrieb genommen. Sie wurde im Jahr 1831 ersetzt, nachdem sich die alte Konstruktion zu einem Hindernis für die Flussschifffahrt entwickelt hatte. Schon bald reichten auch ihre Kapazitäten nicht mehr aus, sodass sie zwischen 1902 und 1904 um vier Meter verbreitert werden musste. Dabei gab es Fehleinschätzungen der Statik, was bewirkte, dass die Brückenpfeiler in den Flussgrund einsanken. Deshalb wurde 1967 der Bau einer neuen Brücke beschlossen, die für den Verkehr im Jahr 1973 freigegeben wurde.
Wie kam die zweite Steinbrücke von London nach Arizona?
Die statisch instabile London Bridge wurde im Frühjahr 1968 an einen amerikanischen Geschäftsmann namens Robert McCulloch zum Preis von damals knapp 2,5 Millionen Dollar verkauft. Er beabsichtigte, die alte London Bridge an einem Stausee am Lake Havasu als Touristenattraktion zu rekonstruieren. Verwendet wurde allerdings nur die steinerne Verkleidung der Brückenbögen und des Brückendecks. Als Unterkonstruktion wurde eine Betonbrücke mit identischen Formen verwendet. Seit 1971 dient die London Bridge in Arizona als touristisch interessante Verbindung des Festlands mit einer von Menschenhand angelegten Insel im Lake Havasu, einem künstlich mit dem Parker Dam angestauten See im Verlauf des Colorado River. Der Parker Dam beinhaltet ein Wasserkraftwerk mit einer Leistung von 120 Megawatt und liefert pro Jahr rund 450 Millionen Kilowattstunden. Er sorgt dafür, dass der Lake Havasu permanent eine Wasserfläche von rund 67 Quadratkilometern hat.
Quelle: desertusa.com, lakehavazu.com
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