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Reiseland Deutschland liegt weiter voll im Trend

Deutschland als Reiseziel boomt seit Jahren. Schon zum siebten Mal in Folge konnte jetzt die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland gesteigert werden. Vor allem aufgrund der allgemeinen Sicherheitslage konnte Deutschland wieder mehr Reisende für sich gewinnen. Insgesamt zählte man 2016 447 Millionen Übernachtungen, wie aus den Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Damit wurde sogar ein neuer Rekord gebrochen. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich damit sogar ein Plus von drei Prozent.

DTV gegen Zusammenhänge zwischen Deutschlandurlaub und Sicherheitsbedenken

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) wehrt sich allerdings gegen einen Zusammenhang zwischen den allgemeinen Unsicherheiten und dem boomenden Deutschlandtourismus. Reinhard Meyer, Präsident beim DTV, erklärte, dass Deutschland keinesfalls als „Notnagel“ anzusehen sein. Vielmehr entscheiden sich viele Deutsche einfach für den naheliegenden Urlaub, erklärte er anlässlich der gerade eröffneten Reisemesse ITB.

Ähnlich sieht es Torsten Kirstges, der als Tourismusexperte für die Jade-Hochschule in Wilhelmshaven tätig ist. Deutschland ist gerade für die Deutschen immer noch das wichtigste Reiseland. Kirstges glaubt nicht daran, dass Deutschlands Reiseziele vom Terror in anderen Ländern profitieren. Er erklärt dies damit, dass Deutschland nicht einfach die Dinge bieten könne, wie etwa Ägypten oder die Türkei. Wärme, Sonne, Strände und das Meer gibt es hier in dieser Form nicht.

Außerdem verweist man darauf, dass auch Deutschland längst Ziel von Terroranschlägen geworden sei. Der Sicherheitsaspekt alleine könne daher nicht als Begründung für den boomenden Tourismus gelten. Angeführt wird hier der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt vom 19. Dezember. Trotzdem habe dieser bisher keine Auswirkungen auf die Buchungszahlen in der Hauptstadt gehabt. Allerdings sinkt das Interesse der Reisenden aus Asien, weiß Burkhard Kieker, Geschäftsführer bei Visit Berlin.

Asiaten nutzen Reiseland Deutschland seltener

Diese Beobachtung kann auch die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) bestätigen. Im vergangenen Jahr musste ganz Europa ein einstelliges Minus bei Reisenden aus Asien verzeichnen. Deutschland konnte dagegen ein Plus von drei Prozent realisieren und ist damit nach wie vor gut aufgestellt. Zudem müsse man Europa im Ganzen betrachten. Auch wenn Terror in Paris, Nizza und Brüssel vorkomme, werde dies nicht zur allgemeinen Unsicherheit beitragen. Da ist sich auch Kirstges sicher. Er geht nicht davon aus, dass die Menschen weniger Städtereisen unternehmen, sich keine Musicals mehr anschauen oder ähnliches. Bis es soweit komme, müsse schon regelmäßiger etwas passieren.

Anders sieht es Bettina Bunge von Dresden Tourismus. Sie geht davon aus, dass Sicherheitsbedenken erstmals eine Rolle bei der Entscheidung für oder gegen das Reiseland Deutschland gespielt haben. Allerdings hat Dresden gerade mit ganz anderen Problemen zu kämpfen: Nämlich dem Negativ-Image durch die Pegida-Bewegung. Zwar konnte Dresden auch im vergangenen Jahr mehr als vier Millionen Übernachtungen verzeichnen, trotzdem waren es weniger als in den letzten beiden Jahren.

Quelle: dpa

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