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Reinickendorf: Wasserbüffel statt städtische Grünpflege

Schon seit einigen Wochen werden im Tegeler Fließ Zäune errichtet. Das Naturschutzgebiet soll nämlich künftig durch Wasserbüffel gepflegt, sprich abgegrast werden. Bereits ab Mai sollen die Wasserbüffel in das Gebiet kommen und dort den Rasenmäher ersetzen. Wie Martin Lambert, Umweltstadtrat von Reinickendorf erklärt, seien die Tiere nicht nur günstiger als Maschinen, sondern würden den Bereich auf natürliche Weise abgrasen.

Das Tegeler Fließ ist insgesamt rund 30 Kilometer lang, neun Kilometer davon befinden sich auf dem Berliner Stadtgebiet. Nach einer Naturschutzrichtlinie der EU wird das Feuchtgebiet als Fauna-Flora-Habitat eingestuft und gilt damit als schützenswert. Allerdings müsse man für den Schutz der Tiere und Pflanzen teure Maschinen einsetzen, die den nötigen, teils komplizierten Pflanzenschnitt ausführen können, dabei aber nicht im Boden versinken.

Wasserbüffel sollen teure Maschinen ersetzen

Bereits im Herbst 2014 begannen das Bezirksamt und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt damit, ein Beweidungsprojekt mit Wasserbüffeln zu entwickeln. Zum Teil wird das Projekt mit EU-Fördermitteln finanziert. Seit 2011 gibt es bereits ein ähnliches Projekt in Spandau, auf den Tiefwerder Wiesen.

Insgesamt fünf Wasserbüffel sollen ab dem fünften Mai auf den insgesamt 19 und 16 Hektar großen Flächen nördlich und südlich der Egidybrücke eingesetzt werden, um die Uferbereiche abzugrasen. Die Wasserbüffel stehen in dem Ruf, fast alles zu fressen, sogar den Schilf. Da sie, wie der Name es vermuten lässt, auch Wasser mögen, eignen sie sich gut für den Einsatz im Feuchtgebiet. Einheimische Rinder werden dagegen bei zu viel Feuchtigkeit in der Umgebung schnell krank. In den Wintermonaten sollen die fünf Wasserbüffel bei Landwirt Helmut Querhammer in Brandenburg untergebracht werden.

Anwohner nicht unbedingt einverstanden mit Wasserbüffeln

Bereits am vergangenen Dienstag gab es zum Thema in Waidmannslust eine Informationsveranstaltung. Die Anwohner zeigten sich besorgt, wie Lambert erklärte. Zwar gelten die Tiere insgesamt als friedliebend, dennoch sei eine Einzäunung mit Weide- und Elektrozäunen nötig. Diese würden jedoch nur den Bereich absperren, der seit 2002 als Naturschutzgebiet ohnehin nicht mehr betreten werden dürfe.

Obacht sollten zudem vor allem Hundehalter geben und ihre vierbeinigen Gefährten von den Weiden fernhalten. Insbesondere, wenn eine Wasserbüffelmutter Nachwuchs hat, wird sie diesen entsprechend verteidigen.

Quelle: Morgenpost

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