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Regeln für Tätowierer sollen verschärft werden

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, der auch für den gesundheitlichen Verbraucherschutz zuständig ist, will strengere Regeln für die Tattoo-Branche einführen. Bereits am Mittwoch erklärte Schmidt in Berlin, dass Tätowierer eine „sensible Arbeit“ machen und mit dieser auch „Einfluss auf die Gesundheit der Verbraucher“ nehmen. Demnach müssten sie nachweisen können, dass sie ihr Handwerk beherrschen. Damit unterstützte Schmidt klar die Forderungen des Bundesverbands Tattoo (BVT) nach der Einführung von „Befähigungsnachweisen“ für Tätowierer.

Auch chemische Stoffe in Tattoo-Farben auf dem Prüfstand

Ebenfalls mache sich Schmidt stark für europäische Regelungen zu den chemischen Stoffen in Tätowiermitteln, erklärte der Minister. Außerdem hoffe er auf strengere Regeln bezüglich der Hygienevorschriften. Zudem sei eine bessere Aufklärung der Verbraucher von Bedeutung. Diese Aussagen traf Schmidt zum Start der Informationskampagne „Safer Tattoo“. Diese klärt auf der gleichnamigen Internetseite über die gesundheitlichen Risiken beim Tätowieren auf.

Insbesondere im Hinblick auf die anbrechende Ferienzeit mahnte Schmidt an, sich nicht unüberlegt und voreilig ein Tattoo stechen zu lassen. Gerade in der sommerlichen Urlaubszeit entsteht ein Tattoo schnell aus einer spontanen Laune heraus, doch das Urlaubssouvenir begleitet einen ein Leben lang – und birgt Risiken in sich.

„Befähigungsnachweise“ für Tätowierer gefordert

Der BVT fordert schon seit langem bundesweit einheitliche „Befähigungsnachweise“ für Tätowierer, sowie einheitliche Vorschriften zu Arbeits- und Hygienestandards. Ein Gewerbeschein soll Tätowierern dem Verband zufolge nur dann ausgestellt werden, wenn sie ihre Kenntnisse in den Bereichen Dermatologie, Hygiene und rechtliche Grundlagen eindeutig nachweisen können. Auf der Website des BVT heißt es, dass nur ein „Befähigungsnachweis“ den Tätowierer als seriös einstufen würde und ihn somit von den klassischen Hobby- und Wohnzimmer-Tätowierern unterscheiden könne.

In Deutschland ist mittlerweile fast jeder Zehnte tätowiert, bei den unter 30-Jährigen sogar jeder Vierte. Mehr als sechs Millionen Deutsche haben einer Studie der Ruhr-Universität Bochum zufolge ein Tattoo, knapp zehn Prozent von ihnen mindestens vier Tattoos.

Experten warnen immer wieder davor, dass die zum Stechen von Tattoos verwendeten Farben zu allergischen Reaktionen führen können. Auch das Stechen selbst kann Infektionen mit sich bringen. Noch wenig erforscht sind dagegen die Wirkungen der Farbteilchen im Körper. Auch die Entfernung von Tattoos birgt gesundheitliche Risiken und in der Regel zahlen die gesetzlichen Kassen dafür nicht. Deshalb ist es umso wichtiger, über diese Gefahren zu informieren und aufzuklären.

Quelle: AFP

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