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Rauchen und Corona – Schutz oder Gefahr?

Male Scientist Working With Microscope, Team In Laboratory Doing Research, Man And Woman Making

Raucher gelten in der aktuellen Corona-Pandemie als Risikogruppe für schwere Verläufe bei einer Corona-Infektion. Andere Studien, vor allem aus Frankreich, behaupten dagegen, dass Nikotin sogar vor einer Infektion schützen kann.

Welche dieser beiden Thesen die richtige sein wird, muss sich wie bei fast allen Fragen rund um das neuartige Sars-CoV-2 erst noch herausstellen. Fakt ist, dass Wissenschaftler aus Frankreich eine Studie planen. Sie stellen die These auf, dass Nikotin sich so an den Zellrezeptoren festsetzt, dass das Corona-Virus nicht mehr anhaften kann. Dadurch könnte das Virus nicht in die Zelle eindringen und sich nicht im Organismus ausbreiten.

Kritiker äußern sich schnell

Was manch einem Raucher, ob nun von der klassischen oder der E-Zigarette, Hoffnung machte und sogar manchen Nichtraucher dazu verleitete, sich mit Nikotinpflastern einzudecken, sieht Michael Studnicka, Chefarzt für Lungenheilkunde des Uniklinikums Salzburg ganz anders. Zwar hält er die Bewahrheitung der These der französischen Forscher „prinzipiell für möglich“.

Allerdings sprechen die offiziellen Daten das ganze Gegenteil. Schließlich haben sich bei Spiegelungen von Raucherlungen sowie Gewebeentnahmen aus diesen deutlich erhöhte Rezeptoren im Vergleich zu Nichtrauchern gefunden. Studnicka hält die Annahme der Forscher aus Frankreich daher „eigentlich nicht für untersuchungswert“.

Wie kam es zur These, dass Nikotin vor Corona schützen kann?

Die Forscher aus Frankreich kamen vor allem deshalb auf die Idee, dass das in E-Zigaretten und Co. enthaltene Nikotin einen gewissen Schutz vor Corona mit sich bringen kann, weil unter den dortigen Patienten nur wenige Raucher waren. Eigentlich gilt Nikotin als starkes Nervengift.

Mehrere weltweit durchgeführte Studien haben den Aussagen der Wissenschaftler zufolge ergeben, dass der Anteil von Rauchern, die an Covid-19 erkranken, nur zwischen 1,4 und 12,5 Prozent liegt – und das, obwohl eigentlich die Meinung weit verbreitet war, Raucher gehören zur Hochrisikogruppe.

Jetzt wollen die Forscher mit verschieden dosierten Nikotinpflastern in einer Studie feststellen, ob diese Pflegekräfte schützen können oder gar Patienten mit Nikotinpflastern behandelt werden können.

Quelle: mz

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