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Potsdamer Weihnachtsmarkt teilweise geräumt

In der Innenstadt von Potsdam wurde gestern ein verdächtiges Paket gefunden. Wie die Polizei mitteilte, habe man den Gegenstand kontrolliert entschärft. Das Paket wurde von einem Lieferdienst in unmittelbarer Nähe einiger Buden des Potsdamer Weihnachtsmarkts in einer Apotheke abgegeben.

Potsdams Weihnachtsmarkt von Polenböller bedroht

Laut Angaben des brandenburgischen Innenministers Karl-Heinz Schröter beinhaltete das Paket einen so genannten Polenböller und Hunderte kleiner Nägel. Ob es sich bei dem Paket um eine Attrappe oder einen echten Sprengkörper gehandelt habe, blieb zunächst unklar. Allerdings deute einiges daraufhin, dass es sich um eine Attrappe handelte, denn ein Zünder war nicht gefunden worden.

Die Nägel fanden die Experten durch eine Röntgenuntersuchung. Dabei sprach die Polizei sogar von mehreren hundert Gramm Nägeln, von Pulver, Drähten und Batterien. Ob Sprengstoff, Gips oder ein anderes „Fakemittel“ enthalten war, blieb laut Schröter zunächst unklar. Fakt ist lediglich, dass sich die Nägel in einem Metallgefäß befanden, dass einer Konservendose ähnelte.

Von dem Apotheker, bei dem das verdächtige Paket abgegeben wurde, hieß es, man habe bereits beim Auspacken bemerkt, „dass da so komische Drähte herausguckten“. Daraufhin habe man das Paket sofort aus dem Laden gebracht und die Polizei informiert. Die Bundespolizei hat das Paket schließlich mittels Wasserstrahl öffnen lassen. In den Medien war die Rede von einem Knall.

Schröter erklärte, dass unklar sei, ob weitere Pakete im Umlauf seien. Dies untersucht man derzeit. Bisher sei es aber noch zu früh, um von einem Anschlag auf den Potsdamer Weihnachtsmarkt zu sprechen, vielmehr könne das verdächtige Paket auch dem Apotheker direkt gegolten haben.

Staatsschutz übernimmt Ermittlungen zu Potsdamer Zwischenfall

Der Staatsschutz des Landeskriminalamtes, der für politische Straftaten zuständig ist, hat mittlerweile die Ermittlungen aufgenommen. Ein politisches Motiv könne derzeit noch nicht ausgeschlossen werden, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Außerdem gibt es beim Staatsschutz ausgewiesene Spezialisten für Spreng- und Brandsätze.

Die Sprengstoffexperten der Bundespolizei hatten bereits einen „Gefahrenstoff“ in dem Paket festgestellt. Die Polizei twitterte, dass sich der „USBV-Verdacht bestätigt habe“. Das Kürzel steht für unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung. Die Sicherheitsbehörden bezeichnen damit üblicherweise Rohr-, Brief- oder Paketbomben. Trotzdem warnte die Polizei eindringlich davor, voreilige Schlüsse zu ziehen.

Nachdem man das Paket gefunden hatte, wurde in der Potsdamer Innenstadt ein Sperrkreis eingerichtet, der auch einen Teil des Weihnachtsmarktes umfasste. Dieser sowie zahlreiche umliegende Geschäfte mussten evakuiert werden. Betroffen war der jährlich stattfindende Potsdamer Weihnachtsmarkt „Blauer Lichterglanz“, der sich entlang der Brandenburger Straße bis zum Luisenplatz in der Nähe von Schloss Sanssoucci erstreckt.

Quelle: dpa

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