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„Pink Tax“: Frauen bezahlen häufig mehr als Männer

Die Erkenntnisse zur „Pink Tax“ stammen aus einer Studie, die von der Antidiskriminierungsstelle der Bundesregierung veröffentlicht wurde. Danach müssen Frauen an vielen Stellen tiefer in die Geldbörse greifen als Männer.

In einigen Branchen fällt der Aufschlag durch die „Pink Tax“ besonders hoch aus. Derartige Auffälligkeiten wurden beispielsweise bei Drogerieartikeln und bei verschiedenen Dienstleistungen ausfindig gemacht. Für die Studie wurden die Preise aus dem Jahr 2017 ausgewertet. Allerdings dürfte sich daran nichts geändert haben.

In welchen Bereichen werden Unterschiede nach dem Geschlecht gemacht?

Besonders auffällig sind die höheren Preise für Frauen in den Friseurgeschäften. Nach den Resultaten der Studie müssen Frauen in 89 Prozent aller Friseurgeschäfte bei den gleichen Frisuren deutlich mehr als Männer bezahlen. Dafür bieten lediglich 11 Prozent aller Friseure Unisex-Preise an. Das gilt sowohl für Kurzhaarschnitte als auch Langhaarschnitte. Ein ähnliches Phänomen findet sich bei den Schustern. Obwohl die Absatzflächen bei Frauen üblicherweise kleiner als bei Herrenschuhen sind, müssen sie für eine Neubesohlung der Absätze in 80 Prozent aller Schustereien mehr als Männer bezahlen. In den Reinigungen gibt es ebenfalls Preisdifferenzen. 32 Prozent aller Reinigungen verlangen bei identischem Aufwand für eine Damenbluse mehr als für ein Herrenhemd. Noch viel deutlicher fallen die geschlechtsbezogenen Unterschiede bei den Preisen in den Kosmetikstudios aus. Auch hier kommen in 91 Prozent der Geschäfte die Männer bei identischen Behandlungen preiswerter als die Frauen weg.

Wie hoch fällt die „Pink Tax“ aus?

An einigen Stellen müssen die Herren mehr bezahlen als die Frauen. Allerdings fallen die geschlechtsbezogenen Preisaufschläge bei ihnen deutlich niedriger aus. Sie liegen bei Dienstleistungen nur bei knapp 50 Prozent der Aufschläge die frauenspezifisch erhoben werden. Bei Parfüm gibt es besonders große Preisunterschiede. Bei geschlechtsspezifischen Preisen zahlen Frauen fast das Dreifache der Aufschläge, die für spezifische Herrenvarianten erhoben werden. Die Preisunterschiede finden sich bei zahlreichen Kosmetik- und Pflegeprodukten. Sie fallen jedoch nicht sofort auf, weil die Hersteller diese über unterschiedliche Inhaltsmengen verschleiern. Unterschiede bei den Preisen für weibliche und männliche Zielgruppen wurden in der Studie in Deutschland sogar bei Kinderspielzeug festgestellt. Dort haben sie jedoch kein so umfangreiches Ausmaß wie vergleichsweise bei den Dienstleistungen. Allerdings muss bei der Betrachtung der Auswirkungen ein weiterer Fakt einbezogen werden. Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt aktuell deutlich weniger als Männer. Dadurch sind die Auswirkungen auf das Haushaltsbudget ebenfalls wesentlich gravierender als bei den Preisaufschlägen für Herrenprodukte.

Quelle: Antidiskriminierungsstelle

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