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Pflegepersonal der Charitè in Berlin ist im Streik

Die Streiks nehmen im Jahr 2015 kein Ende. Am 22. Juni 2015 begann ein unbefristeter Streik der Pflegekräfte in der Berliner Charité. Wie Kalle Kunkel in einem Statement mit dpa mitteilte, werden im Laufe des Montags über zwanzig Stationen an drei verschiedenen Standorten der Charité bestreikt. Der Vorstand der Charité rät den Patienten, sich vorsichtshalber andere Krankenhäuser der Stadt zu wenden. Die Rettungswagen der Notdienste fahren die Charité aber nach wie vor an. Die Betreuung dieser Notfälle ist in vollem Umfang auch während des Streiks der Pflegekräfte garantiert.

Welche Folgen hat der Streik in der Charité?

In der Hauptsache ist der OP-Bereich der Charité von den Folgen des unbefristeten Streiks der Pflegekräfte betroffen. Hier können pro Streiktag bis zu 200 Operationen ausfallen. Charité-Vorstand Karl Max Einhäupl räumte darüber hinaus ein, dass knapp 1.000 Patientenbetten durch den Pflegekräftestreik leer bleiben werden. Davon sind auch mehr als hundert Betten in den Intensivstationen betroffen. Das bedeutet, dass in den nächsten Tagen rund ein Drittel der Gesamtkapazität der Charité nicht zur Verfügung steht. Laut Karl Max Einhäupl sollen „echte Gefahren für Leib und Leben“ trotz des Streiks vermieden werden. Dennoch betonte er, dass eine Garantie dafür nicht übernommen werden kann.

Welche Auffassungen prallen beim Charité-Streik aufeinander?

Den Pflegekräften der Charité geht es bei dem Streik nicht nur um höhere Löhne. Sie wollen vor allem bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen. Einer der Hauptpunkte ist deshalb die Mindestausstattung der einzelnen Stationen mit Pflegekräften, was nicht nur den Pflegekräften zugute käme, sondern auch eine höhere Qualität der Patientenbetreuung bewirken würde. Das würde die Notwendigkeit der Einstellung von rund 600 Pflegekräften bedeuten. Der Vorstand der Charité sieht sich aufgrund der dadurch auflaufenden Zusatzkosten in Höhe von rund 36 Millionen Euro nicht in der Lage, diese Forderungen zu erfüllen. Einhäupl betonte in seinem Statement, dass es der Berliner Klinik nicht möglich ist, diese zusätzlichen Kosten zu erwirtschaften.

Quelle: Stern

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